Schulgeschichte erforschen und vermitteln

Auf dem Campus Grifflenberg ist bis zum 23. Juni eine Ausstellung zu sehen.

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Wer sich an sein Leben als Schüler erinnert, dem fallen vermutlich neben den Klassenkameraden auch einige Lehrer ein, die die Schulzeit entscheidend geprägt haben. Der Lehrerberuf spielt somit eine große Rolle für den Werdegang junger Menschen und damit auch für unsere Gesellschaft. Die Bergische Universität Wuppertal, vielen als „Lehramtsuni“ bekannt, bemüht sich derzeit um eine stärkere Professionalisierung der Lehrerbildung. Mit dem „Kolbi“-Vorhaben (Kohärenz in der Lehrerbildung) wird die inhaltliche Verzahnung von Bildungswissenschaft, Fachdidaktik und Fachwissenschaft gefördert.

Im Rahmen dieser Maßnahme wird das Projekt „Schulgeschichte erforschen und vermitteln“ von der Professur Allgemeine Erziehungswissenschaft/Theorie der Bildung durchgeführt. Lehramtsstudierende können hier ein bildungsgeschichtliches Forschungsprojekt erarbeiten. Eliza Grezicki, die die Studierenden betreut, erzählt: „Während die Schulgeschichte der BRD bereits gut erforscht ist, tragen die Studierenden dazu bei, regionale und lokale Besonderheiten genauer zu beleuchten. Einige Studierende haben sich näher mit Wuppertaler Schulen und Persönlichkeiten pädagogischer Institutionen beschäftigt.“

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Wuppertal

Die Ergebnisse der vergangenen beiden Semester sind seit dem 11. und noch bis zum 23. Juni in der Universitätsbibliothek ausgestellt und der Öffentlichkeit zugänglich. Fragen der Studierenden waren beispielsweise: Warum sind manche Schulen nach Personen benannt? Führte die Gesamtschule zu mehr Chancengleichheit? Welche Bildungspolitik verfolgte die SPD? Sie fokussierten hierbei den Zeitraum 1965-1990, der sich durch eine Vielzahl von Reformbestrebungen auszeichnet, die auch unser aktuelles Bildungssystem noch beeinflussen.

Rita Casale, die leitende Professorin des Projekts, sagt: „Über die Schule ist man ständig mit drei Bereichen konfrontiert: der Bildungspolitik durch den Lehrplan, der Wissenschaft über die eigenen Fächer und der Elternschaft als Öffentlichkeit. Als Lehrer muss man lernen, sich in der Auseinandersetzung mit diesen Dimensionen professionell zu bewegen.“ Dies werde durch die Beschäftigung mit schulgeschichtlichen sowie fachbezogenen Inhalten und deren Vermittlung an die Öffentlichkeit über die Ausstellung gefördert. In diesem Sinne wäre es wünschenswert, wenn durch das „Kolbi“-Vorhaben tatsächlich Veränderungen im Lehrplan des Lehramtsstudiums vorgenommen werden, die eine Beschäftigung mit Schulgeschichte in ihrer Vielschichtigkeit ermöglichen würden.

Das Teilprojekt „Schulgeschichte erforschen und vermitteln“ wird von der Professur Allgemeine Erziehungswissenschaft/Theorie der Bildung unter der Leitung von Rita Casale und Eliza Grezicki durchgeführt. Die Ausstellung der Forschungsergebnisse der Studierenden findet in der Universitätsbibliothek auf dem Campus Grifflenberg statt.

Das Vorhaben „Kohärenz in der Lehrerbildung“ der Bergischen Universität wird im Rahmen der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.

kolbi.uni-wuppertal.de