Schwebebahn: Am neuen Hellblau scheiden sich die Geister

Beim WZ-Mobil gab es insbesondere zur geplanten Farbe der Wagen viele Diskussionen.

Wuppertal. Mehr Platz, mehr Licht, mehr Sicherheit — das soll die Fahrgäste erwarten, wenn ab 2014 die neue Generation der Schwebebahnwagen in Betrieb geht. Kürzlich wurde das neue Design vorgestellt. Am WZ-Mobil an der Schwebebahnendhaltestelle Vohwinkel konnten sich Besucher zu den Planungen äußern.

Ingo Gehring gefällt das neue Design. „Blau ist meine Lieblingsfarbe, deshalb sollte sie auch bei der neuen Schwebebahn vorkommen.“ Allerdings ist er gegen eine Namensgebung für die Wagen. „Stattdessen sollte man vielleicht historische Gebäude darauf abbilden“, schlägt er vor. „Oder Wassertiere, schließlich fährt die Schwebebahn über der Wupper.“

Einen Vorschlag hat auch Edgar Stengel. „Da die neuen Bahnen ja eine moderne Klimaanlage erhalten, könnte man ja auf die Klappfenster verzichten. Das Geld, das gespart wird, könnte man anderweitig in die Schwebebahn investieren.“

Frank Römpke ist schon voller Vorfreude: „Ich bin sehr gespannt. Diese Fahrzeuggeneration finde ich grausam. Besonders das Fahrverhalten und die Sitze.“ Er hat schon viele Bahntypen kennengelernt. „Der blaue Enzian war das schönste Modell. Ich kam aus der Schule, als ich ihn das erste Mal gesehen habe. Meine Mutter konnte das gar nicht glauben.“ Das blau-orange Modell ist für ihn ein „Kind aus den 1970ern. Die Berliner S-Bahnen sind in den historischen Farben gehalten.“ Das fände er für die neuen Modelle passend. „Aber das Blau ist auch schön.“ Zur Namensgebung hat er nur eine Antwort: „Ich glaube, die Stadt hat andere Sorgen.“

Monique Hoh findet die neuen Schwebebahnmodelle ansprechend. „Sie sehen sehr modern aus.“ Namen findet sie jedoch eher irrelevant. Auch Schwebebahnnutzer Johannes Mast freut sich auf die neuen Wagen. „Besonders, dass die Taktzeit höher ist und die Bahnen schneller kommen“, gefällt ihm. „Es darf auch ruhig ein bisschen farbenfroher sein.“

Konrad Knapp steht der Erneuerung eher negativ gegenüber: „Die anderen fahren doch — Geldverschwendung?“, ist seine Frage. „Ich kenne jetzt den technischen Zustand der Bahnen nicht. Aber an anderen Stellen könnte die Stadt das Geld besser investieren.“

Per E-Mail hat sich Bodo Wicke gemeldet. „Anhand der Computeranimationen der neuen Wagen ist eine Beurteilung nicht verlässlich genug. Man sollte schnellstens einen Prototyp auf die Strecke bringen und dann die Volksmeinung einholen“, schreibt er. Es müsse bis zur Serienherstellung noch genug Zeit bleiben, um Wünsche zu erfüllen. Wicke spricht sich auch gegen eine Namensgebung der Wagen aus. Das gebe nur endlos lange Debatten und Streitereien. „Hinzu kommt, dass der Name wahrscheinlich gar nicht richtig zur Geltung kommt, weil drumherum alles mit Reklame zugekleistert wird. Wer aber glaubt, die Stadtwerke würden auf Werbung verzichten, der glaubt auch an den Osterhasen.“

„Künftig hellblaue Wagen, mehr Licht, mehr Sicherheit: Alles gute Gründe, sich auf die neuen Schwebebahnwagen zu freuen. Mich allerdings würde es sehr erfreuen, ein Stückchen Stoff auf den lausig kalten Plastiksitzen zu spüren. Was nützt die feine Optik, wenn man sich drinnen einen eiskalten Popo holt“, schreibt Brigitte Orlich.

Nicht einverstanden mit dem neuen Design ist Marion Bechem. „Hellblau ist nichtssagend, unauffällig, einfach unpassend. Die Schwebebahn ist ein Wahrzeichen, das sollte auffallen.“ Die runde Form des alten Kaiserwagens habe was und gefalle ihr persönlich viel besser.