Schwebebahn: Im Mai ist der neue Bahnhof fertig

Am Landgericht wurde am Wochenende das schwere Gerät abgebaut. Am Montagmorgen gehen die Züge wieder an den Start.

Wuppertal. 62 Tonnen wiegt er, der imposante Krankopf vom Typ CTT 331 — und er gehört zum nicht minder imposanten Turmdrehkran an der Schwebebahnstation Landgericht. Er wurde am Wochenende nach getaner Arbeit und unter großem Aufwand wieder abgebaut. Zum Betriebsbeginn am Montagmorgen gehen die Züge der Schwebebahn wieder an den Start.

Auf 36 Meter Höhe brachte es der Turmdrehkran am Landgericht. Seine Elemente wurden am Samstag nach der Demontage mit 14 Sattelschleppern und Lkw abtransportiert. Arnd Huhmann, Richtmeister und Koordinator der Firma Arcomet, konnte bei diesem Einsatz auch auf einen 400-Tonnen-Autokran zurückgreifen — etliche Wuppertaler sahen dabei zu.

Das „gelbe Monster“ faszinierte dann auch den technikbegeisterten Hobbyfotografen Holger Grünen: „Als Wuppertaler muss man solche Aktionen festhalten. Ob die Seitenwände und die Aufgänge bis Mai fertiggestellt sind, wird man sehen.“ Die Behelfsbrücke am Hartmannufer wurde Freitagnacht demontiert. Im Zuge der Bauarbeiten blieb der Hofkamp zwischen der Haspeler Straße und der Straße Am Wunderbau bis Sonntag gesperrt.

Roger Heise, Inhaber des Fahrradgeschäfts Radfinesse in der Haspeler Straße, spürt, dass die Station umgebaut wird: „Seit Beginn der Arbeiten gibt es weniger Fußgänger, und die Einschränkung für die Radfahrer wurde ebenfalls nicht bedacht.“

Auch Manfred Bröcker, Vorsitzender des Fördervereins Adlerbrücke, hat sich, mit einer Kamera bewaffnet, über den Stand der Arbeiten informiert: „Gut, dass die Station nach historischem Vorbild aufgebaut wird und nicht, wie an der Kluse, so ein futuristischer Bau entsteht.“

Wegen Bauarbeiten an der Signalanlage konnte die Schwebebahn am Samstag und Sonntag nicht fahren. Die WSW setzten an diesen Tagen wieder Ersatzbusse ein. Unterdessen brachten die Signalexperten der Schwebebahn das System wieder in den Originalzustand. Damit ist die Station Landgericht — mit neuer Technikbox an der Unterseite — im Netz wieder erfasst. Im Mai soll sie fertig sein. Sie ist die erste ihrer Art, die nach historischem Vorbild „formidentisch“ neu aufgebaut wurde. Kosten: gut neun Millionen Euro.