Schwebebahn-Umbau als Uni-Projekt?
Der Cronenberger Ingenieur Edgar Stengel schlägt vor, Studenten an Bord zu holen.
Wuppertal. Wie der Kaiserwagen sollte auch ein Exemplar der 1972er-Baureihe auf der Schiene bleiben. Das wünscht sich zumindest Edgar Stengel (Archiv-Foto: A. Fischer). „Das Design ist ein Klassiker aus Wuppertal und wenn so etwas ganz verschwindet, vermissen wir es später vielleicht mal“, sagt der Ingenieur. Er ist sich sicher, dass es möglich ist, den Wagen voll funktionsfähig zu halten und hat sich auch schon Gedanken über die Kosten gemacht. Er regt an, die technische Umrüstung als interdisziplinäres Uni-Projekt zu vergeben. „Die WSW könnten die Pläne an den Lehrstuhl für elektrische Maschinen und Antriebe weiter geben, mit der Bitte, den alten Wagen so flott zu machen, dass er mit den neuen Schwebebahnen mithalten kann.“ Die Studenten könnten sich sukzessive mit der Realisierung beschäftigen, da es keinen Zeitdruck gebe. „Sie lernen an einem realen Fahrzeug, das dann irgendwann auch in Betrieb geht“, sagt Edgar Stengel. Zwei Drittel der Kosten entfielen ohnehin auf die Entwicklung — und die würde die Uni übernehmen. Die Investition würde sich für die WSW auf das Material reduzieren.
Die Bergische Universität steht dem Vorschlag durchaus offen gegenüber. „Die Idee hat Charme, und ich halte das für durchaus denkbar“, sagt Dr. Peter Jonk, Leiter der Stelle für Wissenschaftstransfer. Es müsste sich natürlich fachlich jemand damit beschäftigen und es wären Studenten erforderlich, die Interesse an einem solchen Projekt hätten. „Doch es lohnt sich, das mal zu durchdenken.“
Skeptisch ist dagegen Thomas Kaulfuss, Betriebsleiter Schwebebahn bei den WSW, „Das wäre aus meiner Sicht nicht zielführend. Ich glaube nicht, dass die Uni das kann, ohne Geld dafür zu bekommen.“ Am Ende müsse auch ein Gutachter die Tragfähigkeit bescheinigen. Nicht nur die Umrüstung sei ein Problem, sondern auch die Statik der alten Wagen.