Schwierige Parkplatzsuche am Zoo
Es wird eng: Nach dem Aufstieg gehen wieder mehr Zuschauer zum WSV. Dem historischen Stadion fehlt die Auto-Struktur.
Wuppertal. Gutes Wetter, eine Veranstaltung im Zoo und ein spannendes Spiel im Stadion: Bei dieser Konstellation wird es sehr eng mit den Parkplätzen im Zooviertel. Das Dauerproblem wird wieder aktuell, weil der WSV in der Regionalliga weit mehr Zuschauer anzieht. Über 11 000 Fußball-Fans kamen vor zwei Wochen zum Spiel gegen Rot-Weiss Essen. Wer mit dem Auto kam, musste außerhalb des Zooviertels einen Platz suchen — das Viertel war abgesperrt.
Die Sperren stellt die Stadt auf, wenn mehr als 5000 Fußball-Zuschauer erwartet werden und oder die Polizei Ausschreitungen für möglich hält. Klaus Gehrmann vom Sportamt erklärt, dass das als nächstes bei der Partie gegen Alemannia Aachen am 5. September der Fall sein wird. Wie solche Spiele die Parkplatzsituation verschärfen, hat er selbst erlebt: „Ich wollte vor dem RWE-Spiel mein Auto auf dem Aldi-Parkplatz in Sonnborn abstellen. Der war mittags schon voll.“ Nach Angaben von Dennis Brinkmann vom WSV stellt die geringe Zahl von Parkplätzen für Fans kein Problem dar: „Wir sind ja kein Bundesligist.“
Thorsten Wagner, Abteilungsleiter Verkehrslenkung bei der Stadt, macht deutlich: „Moderne Stadien stehen auf der grüne Wiese mit ausreichen Parkplätzen und Autobahnanschluss.“ Dem Wuppertaler Stadion fehle als historischer Spielstätte die Auto-Infrastruktur. Es gibt nur den Parkplatz am Restaurant, dem früheren "Alten Kuhstall“, und die Plätze am Straßenrand. Als Ausweichplätze gelten die Parkplätze bei Aldi in Sonnborn und am Bayer-Sportplatz.
Die würden aber zu wenig genutzt, findet Udo Hindrichs, Vorsitzender des Bürgervereins Sonnborn-Zoo-Varresbeck, auch mit Blick auf die Zoobesucher. An Tagen mit großem Andrang im Zoo kreisten zahlreiche Autos auf der Suche nach einer Lücke durch die Straßen. Er spricht von „Fahrzeug-Karawanen“.
Er legt Wert darauf, dass sich der Bürgerverein über steigende Besucherzahlen für Zoo und den WSV freut. „Es dürfte aber erforderlich sein, auch ein Besucher-Konzept zu entwickeln“, mahnt er an, besonders für Tage wie Ostern oder Himmelfahrt. Die Parkplatzsuche sei doch auch für die Autofahrer frustrierend.
Zoodirektor Arne Lawrenz sieht das Problem nur für Spitzentage, 90 bis 95 Prozent der Zeit sei die Lage entspannt. Er verweist auf das im Januar eingeführte Zoo-Kombiticket, das die Anreise per öffentlichem Nahverkehr ermöglicht. Der Zoo sei im Gespräch mit Stadt und WSW, um mehr Park-and-Ride-Plätze zu schaffen. Vielleicht müsse man auch überlegen, ob mit geringen Parkgebühren eine bessere Verteilung zu erreichen sei.
Udo Hindrichs findet, es genüge nicht, nur auf die Anreisemöglichkeit per Schwebebahn hinzuweisen: „Wer mit Kinderwagen kommt, nimmt das Auto.“ Auswärtigen fehle Ortskenntnis, um die Schwebebahn zu nutzen. Die Stadt solle die Park-and-Ride-Möglichkeiten besser bekannt machen.
Der Bürgerverein plädiert dafür, die rund 150 Parkplätze auf dem Stadiongelände für Zoo-Besucher freizugeben, wenn der WSV nicht spielt. Das prüft die Verwaltung derzeit. Sportdezernent Matthias Nocke verweist darauf, erst müsse die Zukunft des Stadiongeländes klar sein (siehe Kasten). „Das wird sich in den nächsten Wochen konkretisieren“, kündigt er an. Und verspricht: „Wir werden uns die Parkplatz-Situation noch einmal genauer ansehen.“
Udo Hindrichs erinnert an die Idee, neben dem "Alten Kuhstall" ein Parkhaus zu bauen: „Es wäre wünschenswert, das mittelfristig vorzubereiten.“