Schwitzen in der Sauna soll auch in Wuppertal teurer werden

Betreiber müssen zwölf Prozent mehr zahlen — Preiserhöhung möglich.

Saunieren in der Schwimmoper könnte teurer werden.

Foto: Schinkel, Uwe (schin)

Wuppertal. Schwitzen könnte im kommenden Jahr teurer werden. Zum 1. Juli plant das Bundesfinanzministerium eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf den Saunaeintritt — von sieben auf 19 Prozent. Der Deutsche Sauna-Bund schlägt jetzt Alarm. In den Sauna-Bädern käme es zu Besucherrückgängen, die ein „Bädersterben“ hervorrufen könnten.

In Wuppertal sind die Schwimmoper und die Gartenhallenbäder Langerfeld und Cronenberg betroffen. 2013 besuchten 27.878 Gäste die Saunen der städtischen Bäder. Hier sieht man die angekündigte Erhöhung entspannt: „Konkrete Pläne gibt es noch nicht. Man muss überlegen, ob man sich erlauben kann, die Preise zu halten“, erklärt Stadtsprecherin Kathrin Petersen. Die Saunen seien ein Zuschussgeschäft. Mit einem „Bädersterben“ müsse man nicht rechnen. „Bei den Wuppertalern sind die Saunen sehr beliebt. Ich glaube nicht, dass die Leute aufhören, in die Sauna zu gehen, wenn die Mehrwertsteuer erhöht wird“, sagt Petersen. Seit Jahrzehnten führen Saunabetreiber wegen der gesundheitlichen Wirkung des Saunierens einen ermäßigten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent an das Finanzamt ab. Ab Juli sind nur Handlungen ermäßigt, die im Katalog der verordnungsfähigen Heilmittel des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) aufgeführt sind und vom Arzt verschrieben werden können.

Wer im Fitnesscenter sauniert, muss nicht mit Preiserhöhungen rechnen. Betreiber von Saunas in Fitnessstudios zahlen bereits seit 2005 den vollen Mehrwertsteuersatz. Damals entschied der Bundesfinanzhof, dass der Saunabetrieb im Fitnessstudio lediglich dem allgemeinen Wohlbefinden diene. Auf den Betrieb der Studios hatte die Entscheidung wenig Einfluss: „Unser Hauptgeschäft ist Fitness. An den Preisen haben wir deshalb nichts verändert“, erklärt Thomas Mitsarakis, Geschäftsführer des Sportforums.