Stadionnebenplatz kommt auf den Prüfstand

Vor der Entscheidung über Festplatz oder Sportnutzung müssen Gutachter ran.

Foto: Uwe Schinkel

Wuppertal. Von einer Ratsentscheidung im Dezember über die künftige Nutzung des Carnaper Platzes hängt auch die Zukunft des Stadionnebenplatzes ab. Sollte der Carnaper Platz — so der Vorschlag der Verwaltung — an die Stadtwerke verkauft oder als Sacheinlage abgegeben werden und somit neuer Standort der WSW-Firmenzentrale werden, könnten Nebenplatz und Stadionumfeld als Ersatz-Festplatz dienen.

Von der städtischen Wirtschaftsförderung werden bis zur Ratssitzung im Dezember und den vorgeschalteten Fachausschüssen fundierte Diskussiongrundlagen erarbeitet. Einerseits geht es darum, ob der Platz als alternativer Veranstaltungsplatz für überhaupt geeignet ist. „Aber auch eine weitere Sportnutzung ist nicht vom Tisch“, sagt Antje Lieser von der Wirtschaftsförderung.

Wichtig im Zusammenhang mit der Nutzung als Veranstaltungsplatz sei ein Umweltgutachten zu möglichen Lärmemissionen und zur Belastung des Untergrunds. Unter dem Stadion-Nebenplatz liegen Überreste einer früheren Deponie.

Nach Angaben der Stadt handelt es sich um teilweise wasserlösliche und grundwassergefährdende Schwermetalle. Um eine weitere Auswaschung von Schadstoffen zu verhindern, wurde Ende der 1980er-Jahre die Oberfläche mit Kunststoffbahnen abgedichtet, mit Boden abgedeckt und für die Nutzung als Sportplatz hergerichtet. Das Abdichtungssystem ist nicht für Fahrgeschäfte und Schwerlastverkehr ausgelegt und müsste mit einer ausreichend dimensionierten Tragschicht in Verbindung mit einer wasserdichten Asphaltoberfläche ausgestattet werden.

Stadtdirektor Johannes Slawig deutete in einer Informationsveranstaltung an, dass die Kosten für die Herrichtung des Festplatzes durch den Erlös aus dem Verkauf des Carnaper Platzes gedeckt werden könnten.

WSV-Vorstand Lothar Stücker hat Bedenken angemeldet, ob sich der Betrieb als Festplatz mit dem Spielbetrieb des Fußball-Oberligisten verträgt. Gespräche zwischen der Wirtschaftsförderung und dem Verein stehen aus. So müsse geklärt werden, was der Verein einbringen könne.

Aktuell untersucht der WSV, wie die denkmalgeschützte Turnhalle, die wie der Nebenplatz seit Juli für die Sportler gesperrt ist, mit eigenen Mitteln saniert werden könnte. Mit Immobilienfachmann Frank Kipker, Vater einer WSV-Leichtathletin, ist eine Begehung geplant. Auf dem Kunstrasenplatz möchte der WSV eine überdachte Wurfhalle errichten. Träger könnte die vom WSV gegründete Horst-Buhtz-Stiftung sein.