Fauna Sehr seltene Fasanenart ist im Wuppertaler Zoo eingezogen

Wuppertal · Eine sehr seltene Fasanenart ist im Grünen Zoo Wuppertal eingezogen – der Edwardsfasan. Das junge Zuchtpaar stammt von Züchtern der WPA (World Pheasant Association) und hat zunächst eine Zeit in der Quarantänestation hinter den Kulissen verbracht, wie der Zoo mitteilt.

Schön und selten: Edwardsfasane sind vom Aussterben bedroht.

Foto: Claudia Philipp/Grüner Zoo Wuppertal

Der eigentlich schon für einen früheren Zeitpunkt geplante Umzug verzögerte sich zusätzlich, weil die Edwardsfasane in der Quarantäne-Station überraschend zu brüten begonnen hatten und das Brutgeschäft durch den Umzug nicht gestört werden sollte. Als aber aus diesem Gelege nach Ablauf der Brutzeit keinen Nachwuchs schlüpfte, konnte der Umzug stattfinden. Die beiden knapp einjährigen Edwardsfasane bewohnen jetzt gemeinsam mit den Jägerliesten eine Voliere. Ein extra für die Fasanen umgebauter Innenstall sorgt dort für geeignete Rückzugsmöglichkeit und Witterungsschutz.

Wie bei vielen anderen Vogelarten gibt es auch bei den Edwardsfasanen markante optische Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Der Hahn ist prächtig blaugrün und schillernd gefärbt, die Henne allerdings lediglich erdbraun. Nur die Hähne tragen eine weiße und aufstellbare Haube. Im Gegensatz zu den sehr ähnlichen und nah verwandten Vietnamfasanen fehlen Edwardsfasanen die weißen Schwanzfedern. Sie gehören zu den Hühnervögeln und können inklusiv Schwanz eine Größe von 58 bis 65 cm und ein Gewicht von 1050 bis 1115 Gramm. Die Lebenserwartung liegt bei bis zu zehn Jahren. Ein Gelege besteht meist aus vier bis sieben cremefarbenen Eiern und wird 21 Tage lang von der Henne bebrütet.

In ihrer Heimat in Zentral-Vietnam ist der Edwardsfasan stark vom Aussterben bedroht. Der noch vorhandene Wildbestand wird aktuell auf nur noch 50 bis 250 Tieren geschätzt. Große Teile ihres natürlichen Habitats wurde bis heute durch fortschreitende Abholzung und Auswirkungen des Vietnamkriegs in den 1960er-Jahren zerstört. Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN wird die Art deshalb als „kritisch bedroht und lokal ausgestorben“ eingestuft. Das ist die höchste Gefährdungsstufe und unterstreicht die kritische Bestandssituation des Edwardsfasans.

Tiere sollen vor dem
Aussterben bewahrt werden

Dank der Erhaltungszucht in Zoos und bei engagierten Privatzüchtern der WPA wurde die Art bisher in menschlicher Obhut bewahrt. Der Erfolg eines Zuchtprogramms ist nun die einzige Hoffnung, die seltenen Fasanen vor dem Aussterben zu bewahren und langfristig Wiederansiedlungen gezüchteter Tiere zu ermöglichen. Der Wuppertaler Zoo möchte sich mit dem jungen Zuchtpaar im Rahmen des Europäischen Ex-situ-Programms (EEP) aktiv am Aufbau einer eine Reservepopulation der Edwardsfasanen beteiligen, um diese wunderschöne Vogelart zu erhalten.