Nachbarschaftsheim am Ostersbaum Im Tauschrausch ein Wuppertaler Hilfsnetzwerk aufbauen

Wuppertal · Einen Kochtopf gegen ein selbst geschriebenes Gedicht oder einen Kuchen gegen eine Einkaufshilfe tauschen – das war am Sonntag bei der großen Tauschbörse des Vereins Nachbarschaftsheim Wuppertal möglich.

Andrea Difort, Rebekka Novakov und Vanessa Schulz waren beim Tauschrausch dabei.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Einen Kochtopf gegen ein selbst geschriebenes Gedicht oder einen Kuchen gegen eine Einkaufshilfe tauschen – das war am Sonntag bei der großen Tauschbörse des Vereins Nachbarschaftsheim Wuppertal möglich. „Sinn und Zweck des Tauschrings ist, nicht nur Materielles zu tauschen, sondern auch Dienstleistungen“, erklärt Helferin Eva Kurzok das Ziel der Veranstaltung. Bei ihr habe jemand schon einmal handwerklich gearbeitet, wofür sie im gegenzug Hemden gebügelt habe. „Mir wurde schon beim Umzug geholfen. Dafür habe ich Hosen gekürzt“, berichtet Marie Wir erfreut.

Der Tauschring „Gib und Nimm“ wurde vor über 20 Jahren von Andrea Difort gegründet und konnte durch Corona lange nicht stattfinden. Jetzt solle die Tauschbörse wieder aufleben und verändert werden, erzählt Eva Kurzok. Alexandra Rosenbohm, die sich ebenfalls im Verein engagiert, sagt zu diesen Veränderungen: „Wir wollen neue Leute ansprechen und planen eine digitale Anlaufstelle wie ein Forum zu schaffen.“ Neu ist auf der Veranstaltung auch ein Schwarzes Brett, auf dem die Quartiersbewohner Dienstleistungen, die sie anbieten oder gerne in Anspruch nehmen würden, aufhängen können. So soll ein Hilfsnetzwerk entstehen. „Das ist jetzt ein Versuchsballon, wir hoffen, dass viele das Angebot nutzen“, ist Alexandra Rosenbohm optimistisch. Jeder könne zur Tauschbörse kommen und es sei auch nicht verpflichtend, mit den Tauschleistungen und -gegenständen gleichwertige Dinge mitzubringen, so Rosenbohm. Eva Kurzok sagt, dass das Schöne an der Tauschbörse die Unentgeltlichkeit sei: „Es ist einfach ein Geben und Nehmen.“

Im Projekt gehe es aber nicht nur um das Tauschen und die Vermittlung von Leistungen, sondern auch um die Nachbarschaftskommunikation im Ostersbaum: „Der Kontakt in der Nachbarschaft liegt uns sehr am Herzen“, verrät Alexandra Rosenbohm.

Die Tische waren reich gedeckt mit ausrangierten Dekorationsartikeln, Kleidung, Schmuck und Bildern, am Schwarzen Brett wurde eine Massage angeboten. Zahlreiche Besuchter ließen sich davon anlocken, unter anderem reisten sie auch aus Langerfeld an. Rebekka Novakov und Vanessa Schulz erzählen begeistert, dass sie ihre Taschen im Gegenzug für Schmuck und Kleidung mit vielen Schätzen wie einem Armband, einer Gardine, Vorratsgläsern oder einer Stehlampe füllen konnten. „Wir finden die Idee super. Wir gehen öfter auf Kleidertauschpartys. Es ist schön, wenn sich jemand anderer an den Dingen, die wir nicht mehr brauchen, erfreuen kann“, lobt Rebekka Novakov das Projekt. Vanessa Schulz findet die Tauschbörse am Ostersbaum einzigartig, weil es hier ein anderes Angebot als auf vielen Veranstaltungen gebe, wie zum Beispiel der Tausch von Dienstleistungen. Interessierte können sich auf der folgenden Internetseite über die vielzähligen Projekte des Vereins Nachbarschaftsheim Wuppertal und Termine informieren: