Senioren für Senioren: Am Mittwoch geht’s los

Wie 16 Ehrenamtler für mehr Sicherheit in unserer Stadt sorgen sollen. Hinter dem Wortungetüm "Seniorensicherheitsberater" verbirgt sich aber keine neue Bürgerpolizei.

Wuppertal. Jürgen Jech hatte vor ein paar Monaten sein Schlüsselerlebnis: "Ich traf vor dem Tunnel am Robert-Daum-Platz eine alte Dame. Sie hatte Angst hindurch zu gehen. Da bin ich mitgegangen." Jetzt will er helfen, dass sich auch ältere Leute ohne Angst durchs Leben gehen.

Er ist einer von 16 Wuppertalern - darunter sieben Frauen - die am Montag von Polizeipräsident Joachim Werries als zukünftige Seniorensicherheitsberater vorgestellt wurden. Hinter dem Wortungetüm verbirgt sich aber keine neue Bürgerpolizei, wie Werries gleich zu Beginn der Veranstaltung klar stellte.

Joachim Werries, Polizeipräsident und Vorsitzender der Allianz für Sicherheit im Bergischen Land, am Montag zu den 16 zukünftigen Seniorensicherheitsberatern.

Fakt ist: Nach dem Bewerbungsaufruf im Februar dieses Jahres meldeten sich 36 Wuppertaler. Nur 16 von ihnen werden ab Mittwoch ausgebildet. Sie sollen unter anderem lernen, wie man sich vor Trickbetrügern schützt, wie man sich sicher auf Wuppertals Straßen bewegt, wie man Erste Hilfe leistet und wie man mit unbekannten Betreuungssituationen beispielsweise von Demenzkranken umgeht.

Viele Themen und eine bunte Mischung von zukünftigen Beratern. Mit dabei ist beispielsweise auch Margret Hahn. Die Vorsitzendes des Langerfelder Bürgervereins kennt die Probleme und Ängste älterer Menschen: "Da kann man viel tun und Erfahrungen weitergeben", ist sie sicher. Eine Altersgrenze sieht sie dabei übrigens nicht. "Wenn mich ein Jüngerer zu irgendeinem Thema fragt werde ich natürlich auch antworten."

Sehr zufrieden ist Thomas Kittler vom Kommissariat Vorbeugung: "Die Resonanz auf unser Pilotprojekt ist riesig." Im Juni wird die "Ausbildung" der Ehrenamtler abgeschlossen sein. Ihre Erkenntnisse sollen sie dann in ihren Familien, Nachbarschaft und Vereinen weitergeben.

Außen vor sind dabei bislang allerdings die Gruppe der Ausländer. Kittler zur WZ: "Leider hatten wir nicht einen einzigen türkischen Bewerber." Das Thema ist aber noch nicht erledigt. Möglicherweise soll es im kommenden Jahr einen neuen Bewerbungsaufruf für neue Seniorensicherheitsberater geben.