Serie: Ganz oben und ganz unten in Wuppertal

Die WZ stellt Wuppertaler Extreme vor. Zu Beginn gibt’s etwas Geographie: Der höchste Punkt der Stadt ist auf Lichtscheid, der niedrigste liegt in Müngsten.

Foto: Schinkel

Wuppertal. Zwischen den extremsten Punkte Wuppertals liegen 9,3 Kilometer: So weit sind der höchste geographische Punkt der Stadt und sein Gegenstück der niedrigste Punkt voneinander entfernt.

Foto: Uwe Schinkel

Viel tiefer als in Müngsten geht es im Stadtgebiet nicht: Dort wo der Morsbach in die Wupper fließt, befindet sich der offiziell tiefste Punkt im Stadtgebiet entfernt. Trotzdem liegt die Bach-Mündung an Wuppertals Südzipfel immer noch 100 Meter über Normalnull. Zum Vergleich: Der tiefste Punkt Deutschlands befindet sich satte 103,54 Meter tiefer und liegt in Neuendorf-Sachsenbande in Schleswig-Holstein.

Von Müngsten aus geht es zum höchsten Punkt Wuppertals, Lichtscheid. Die Luftlinie zwischen Hoch und Tief beträgt immerhin 9300 Meter, doch wer mit dem Auto vom tiefsten zum höchsten Punkt möchte, fährt rund 20 Kilometer. Mit dem Rad oder per pedes sind es immerhin noch 12,3 Kilometer und rund 330 Höhenmeter, die es zu bewältigen gilt.

Am Ende der Fahrradtour, 350 Meter über Normallnull, liegt mit Lichtscheid der höchste Punkt der Stadt. Prägnantestes Bauwerk dort ist der Wasserturm, der 1975 auf 338,60 Metern Höhe im Ortsteil erbaut worden ist. Der Turm ist 53,15 Meter hoch und prägt damit das südliche Wuppertaler Stadtgebiet.

Der Wasserbehälter fasst insgesamt 1540 Kubikmeter, das sind 1 540 000 Liter Wasser. Dieses versorgt Ronsdorf zwischen Lichtscheid und Unterer Lichtenplatzer Straße; teilweise fließt das Wasser bis nach Cronenberg. Das Trinkwasser stammt laut den Stadtwerken hauptsächlich aus der Talsperre Herbringhausen, teilweise auch aus Dabringhausen. Durch die Höhe des Turmes steht das Wassser so stark unter Druck, dass es auch in einem Hochhaus im obersten Stock aus dem Wasserhahn laufen kann.

Noch höher als sein Nachfolger war übrigens der alte Lichtscheider Wasserturm, der Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut wurde und sich 44,4 Meter hoch in den Himmel über Wuppertal erhob. Er wurde 1977, zwei Jahre nach Eröffnung des neuen Turmes, gesprengt.