Sibyl Quinke stellt 100 Fragen über Wuppertal

Stadtgeschichte, Persönlichkeiten und Anekdoten: Vom Grupello-Verlag gibt’s jetzt ein Tal-Quiz.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Wer war’s? Die Frage hat Sibyl Quinke schon einige Male gestellt. Um das zu klären, brauchte die Krimi-Autorin bisher rund 200 Seiten. Jetzt reicht ihr eine Spielkarte von 7,5 mal 7,5 Zentimetern. Rätseln darf man trotzdem und viel lernen - mit dem Wuppertal-Quiz. Für das Spiel formulierte die Autorin im Auftrag des Düsseldorfer Grupello-Verlags 100 Fragen über die Stadt: Wer bezeichnete Wuppertal als das deutsche San Francisco? Oder: Wer gilt als Gründer Ronsdorfs?

Die Fragen beginnen aber nicht nur mit „wer“, sondern auch mit „wo“ (wo liegt das Aboretum?), „woher“ (woher stammt der Name Elberfeld?), „wie“ (Wie heißt Bill Ramseys Zuckerpuppe Suleika wirklich?) und anderen Fragewörtern. Die Antworten vermitteln Wissen über die Geschichte der Stadt, bekannte Persönlichkeiten, besondere Gebäude und Anekdoten.

Sibyl Quinke hatte großes Vergnügen dabei, sich dafür auf Entdeckungsreise zu begeben. Das ist durchaus wörtlich zu verstehen, denn sie hat sich bei der Recherche vor Ort umgesehen. Und geriet immer wieder ins Staunen darüber, was ihre Heimatstadt zu bieten hat. Fasziniert ist sie von den Zeugnissen der Blütezeit in Barmen und Elberfeld: „Hier ging ja vor 100 Jahren die Post ab.“

Die Umweltfolgen der Industrialisierung gingen ebenso in die Quizfragen ein wie die Spuren im Stadtbild: „Die Unternehmer haben ja alle Gärten und Türme gebaut.“ Natürlich kommen einige wichtige Chemikalien im Quiz vor - als promovierte Apothekerin kann sie nicht nur locker über das Für und Wider einzelner Gifte für einen perfekten Mord plaudern, sondern weiß natürlich auch, wer welche neuen Stoffe in Wuppertal entwickelt hat, die dann als Farben oder Medikament Karriere machten.

Es geht um Künstler (Wer erhielt den Kyoto-Preis?), Originale (Wer schuf deren Bronzefiguren?), mehrfach natürlich um die Schwebebahn (wie viele Fahrgäste fahren täglich damit?), um skurrile Namen („Teufels Schreibpult“, „Atadösken“), wichtige Ereignisse in der Geschichte (die größten Erfolge des WSV) und um den einen oder anderen Superlativ (höchster Punkt, größter Park).

Und tatsächlich kommt auch eine Leiche vor. Ein Vierteljahr lang hat die Schriftstellerin nach Stoff gefahndet. Die Ideen sind ihr dabei nicht ausgegangen. „Ich habe irgendwo angefangen, und dabei haben sich direkt wieder zwei bis drei neue Fragen ergeben“, erzählt die Autorin. Die Herausforderung kam beim Formulieren: „520 Zeichen war das Limit“, erläutert sie. Ihr ist es gelungen, darin jede Menge Informationen unterzubringen.

Die machen den Reiz des Spiels aus, das sich an Wuppertaler und Wuppertal-Kenner richtet. Ob man nach Spielregeln um die Wette quizzt oder den Selbsttest macht: Es gibt eine Menge über Wuppertal zu erfahren.