Gesellschaft Sich bei den Spaziergängen in Wuppertal für eine lebendige Demokratie positionieren

Wuppertal · Pastoralreferent Werner Kleine zieht ein Fazit der wöchentlichen Aktion.

Der nächste Spaziergang für Demokratie findet am Montag in Elberfeld statt.

Foto: Andreas Fischer/Fischer, Andreas

Die Spaziergänge für Demokratie sind ein voller Erfolg. Pastoralreferent Werner Kleine zieht ein Zwischenfazit. Zehn der im wöchentlichen Wechsel im Elberfeld und Barmen stattfindenden Spaziergänge hat es bereits gegeben. „Wir haben im Schnitt rund 200 Teilnehmer pro Spaziergang, in Elberfeld sind es meist etwas mehr als in Barmen“, berichtet Werner Kleine. Dabei gebe es auch einige „Stamm“-Mitläufer. „Bei den ersten Spaziergängen hatten wir noch mit 40 oder 50 Teilnehmern gerechnet. Wir waren überrascht, dass es fast fünf Mal so viele waren.“

Bis zu den Sommerferien, die am 8. Juli beginnen, sind die Spaziergänge bereits terminiert. In diese Zeit falle auch die Europawahl am 9. Juni. Danach wolle die Solidargemeinschaft entscheiden, wie es weitergeht. Besonders die ältere Generation ab Ü50 laufe bei den Spaziergängen mit, berichtet Kleine. „Wir arbeiten daran, auch jüngere Teilnehmer zu motivieren, weil Demokratie alle etwas angeht. Das Bewusstsein, für Demokratie einzustehen, ist bei der älteren Generation aber mehr verankert“, sagt er. Er habe bereits angefangen, Lehrer an den Wuppertaler Schulen anzusprechen, die Spaziergänge im Religionsunterricht zu thematisieren und die Schüler zu motivieren, sich den Spaziergängen anzuschließen. „Dass die Jugend kundgebungsaffin ist, sieht man an den Fridays-for-future-Demos. Die Spaziergänge finden allerdings außerhalb der Schulzeit statt“, sagt Kleine.

Die Menschen, die an den Spaziergängen teilnehmen, „positionieren sich für eine lebendige Demokratie“, berichtet er aus den Gesprächen, die er führt und mitbekommt. Es gehe darum, nicht gegen, sondern für etwas einzustehen. „Viele demonstrieren momentan gegen Rechts. Aber was ist Rechts? Es ist schwierig zu definieren, was Extremismus ist“, erklärt er. Für eine lebendige Demokratie einzustehen, setze ein Statement. Die Demokratie retten werde ein Spaziergang sicher nicht. „Aber er ist eine niederschwellige Aktion, um von der Ohnmacht ins Tun zu kommen. Dass das nicht der letzte Schritt ist, liegt auf der Hand“, so Kleine.

Für Samstag, 25. Mai, 15 bis 22 Uhr, lädt die Solidargemeinschaft anlässlich des 75. Jubiläums des Grundgesetzes zu einem Fest auf den Laurentiusplatz ein. Neben einem Musikprogramm gibt es auch ein Quiz für Kinder, bei dem ein Besuch des Bundestags in Berlin als Gewinn winkt. Außerdem stellen sich Politiker für Gespräche zur Verfügung.

Der nächste und elfte Spaziergang für Demokratie beginnt am Montag, 6. Mai, um 17 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz in Elberfeld. Der Weg führt dann von dort über die Alte Freiheit, die Poststraße, die Schwanenstraße, den Von-der-Heydt-Platz und die Herzogstraße über den Kasinokreisel, die Friedrich-Ebert-Straße zum Laurentiusplatz.