An diesen Stellen ist es trotzdem nicht erlaubt Silvesterknaller: Keine Verbotszonen in Wuppertal

Wuppertal · Feuerwerkskörper dürfen nicht vor Krankenhäusern, Seniorenheimen oder Kirchen gezündet werden.

 Für viele Menschen gehört Feuerwerk zu Silvester dazu.

Für viele Menschen gehört Feuerwerk zu Silvester dazu.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

In Wuppertal gibt es auch in diesem Jahr laut Ordnungsamt keine offiziellen Verbotszonen für das Zünden von Feuerwerk oder Böllern. Darauf weist Ralf Wolters, Abteilungsleiter für allgemeine Gefahrenabwehr, hin. „Wuppertal hat keinen Stadtkern mit Fachwerkhäusern wie in anderen Städten, sodass für Verbotszonen hier kein Bedarf besteht.“ Das Sprengstoffgesetz sieht allerdings vor, dass etwa im Umfeld von Krankenhäusern, Hospizen, Seniorenheimen und Kirchen das Zünden von Pyrotechnik untersagt ist.

Zudem können Eigentümer privater Gelände eigene Vorschriften erteilen; So bittet der Barmer Verschönerungsverein darum, in den Barmer Anlagen und rund um den Tolleturm auf Feuerwerk zu verzichten.

Einer der führenden Hersteller von Feuerwerkskörpern, Nico Europe, stammt aus Wuppertal und setzt nicht nur auf Sicherheit, sondern auch auf Lärmreduktion. „Knallkörper waren in den 90er-Jahren angesagt, das hat sich deutlich reduziert“, sagt Nicolas Kandler, im Unternehmen für Marketing und Entwicklung zuständig. Klassisches Knallen mache nur noch ein Prozent des Umsatzes aus. Deshalb sei der Begriff des Böllerverbots mittlerweile unpassend geworden. Besonders beliebt sind seit einigen Jahren Batterieverbünde, „die einmal gezündet werden und eine längere Brenndauer haben. Dass die Feiernden eine Stunde draußen stehen und ein Feuerwerk nach dem anderen abschießen, hat sich reduziert“. Am Standort Ronsdorf mit 30 Mitarbeitern befindet sich die Qualitätssicherung des Unternehmens, zudem wird Feuerwerk dort entwickelt, allerdings nicht mehr produziert. In der Coronazeit entwickelte das Unternehmen eine Serie namens „Green Line“. „Es gelten strenge Regeln, wie laut Feuerwerk sein darf“, erklärt Kandler. „Die Grenze liegt bei 120 Dezibel auf acht Metern Entfernung.“ Die neue Serie setze auf leisere Effekte, um die Lautstärke um weitere 20 Dezibel zu reduzieren. „Außerdem verzichten wir auf Plastik, nutzen Hülsen und Verpackungen aus recyceltem Papier.“

Am heutigen Samstag, 30. Dezember, hat der Werksverkauf am Flügel 1 von 9 bis 15 Uhr geöffnet. „Wir bieten dort ein breites Sortiment, vom Kinderfeuerwerk über Raketen bis zu Batteriefeuerwerk.“

Die Wuppertaler Feuerwehr erweitert zur Silvesternacht ihre Einsatzkräfte. Wie Dienstgruppenleiter Philipp Steinberg erklärt, sei die Feuerwehr auf erhöhte Einsatzzahlen vorbereitet, wozu neben der Berufsfeuerwehr auch die freiwilligen Wehren sowie die Leitstelle gehören, die für Wuppertal und Solingen zuständig ist. Steinberg geht von erhöhten Feuermeldungen aufgrund von Rauchentwicklung aus – und von verstärkten Rettungsdiensteinsätzen. „Das muss man aber nicht immer darauf beziehen, dass mit Feuerwerkskörpern hantiert wird oder Menschen Partys feiern, es ist einfach in der Nacht die gesamte Bevölkerung wach, da passieren eben vermehrt Unfälle.“

Um Unfälle mit Feuerwerkskörpern zu vermeiden, gibt Nicolas Kandler von Nico Europe mehrere wesentliche Tipps: „Beachten Sie das Mindestalter. Achten Sie beim Kauf auf das CE-Zeichen und die Registriernummer und verwenden Sie kein illegales Feuerwerk. Sorgen Sie bei Raketen für einen sicheren Stand, zünden Sie Knallkörper nie aus der Hand und halten Sie grundsätzlich einen Sicherheitsabstand ein; geben Sie Feuerwerk niemals in Kinderhände und beachten Sie die Abbrennzeiten.“ Zudem weist der Deutsche Wetterdienst darauf hin, dass auch in Wuppertal in der Silvesternacht stürmische Böen zu erwarten sind.