Silvia Kaut im Rathaus offiziell verabschiedet
Oberbürgermeister Peter Jung würdigt politischen Einsatz der Ex-Bürgermeisterin.
Wuppertal. Kurz bevor Silvia Kaut in ihrer Rede noch einmal ausdrücklich „Danke“ sagt, gibt sie ihren politischen Weggefährten und Mitstreitern noch etwas mit auf den Weg: „Wichtig bei dieser Arbeit ist der Einsatz für alle Wuppertaler Bürger. Persönliche Interessen dürfen bei der Kommunalpolitik nicht im Vordergrund stehen.“
Nach 23 Jahren in Diensten der Wuppertaler CDU wurde die ehemalige erste Bürgermeisterin am gestrigen Dienstag im Rathaus offiziell verabschiedet. Im Oktober war Silvia Kaut nach acht Jahren als erste Stellvertreterin von Oberbürgermeister Peter Jung aus gesundheitlichen Gründen von ihrem Amt zurückgetreten.
Jung würdigte die langjährige Zusammenarbeit und das gute Verhältnis zu Silvia Kaut, die von ihrem Mann und zwei ihrer Kinder begleitet wurde: „Wir sind immer gut miteinander ausgekommen. Du wirst allen als sehr engagierte Kommunalpolitikerin in Erinnerung bleiben und warst eine tolle erste Bürgermeisterin.“
Auch der Kreisvorsitzende Jürgen Hardt lobte Kauts politische Arbeit. „Silvia Kaut hat sich stets ein Maß an Unabhängigkeit bewahrt. Sie hat es geschafft, das politische Ehrenamt, die Familie und das Berufliche miteinander zu vereinbaren. Das können nicht viele“, sagte das Mitglied des Bundestages.
„Ich danke Peter Jung und allen Politikern, auch über die Fraktionsgrenzen hinaus. Nicht zuletzt danke ich meiner Familie, die mich immer unterstützt hat. Jetzt freue ich mich aber auf das Leben ohne die Politik“, sagte Silvia Kaut zum Abschluss.
Der Rücktritt von Silvia Kaut im Herbst war überschattet von den Querelen in der CDU-Fraktion und der quälenden Diskussion um den Ex-Fraktionsvorsitzenden Bernhard Simon. Silvia Kaut gehörte zu den Kritikern von Simon. Bereits 2011 war sie mit anderen Kritikern aus der Fraktion ausgetreten, kehrte aber zu den Christdemokraten zurück. Sie ist nun kein Mitglied der CDU-Fraktion mehr — im Gegensatz zu Bernhard Simon.