Stadt verdient mit Blitzern und Knöllchen 8,6 Millionen
Mehr als 30 Anzeigen gegen Fahrzeughalter kamen im vergangenen Jahr zusammen — wegen Beleidigung.
Wuppertal. Für die Wuppertaler Autofahrer sind sie einfach nur ein großes Ärgernis. Die Stadt jedoch braucht sie als wichtige Einnahmequellen: Knöllchen und Blitzer.
Zwar sind für das Jahr 2012 noch nicht alle Bußgelder eingegangen, doch hat die Stadt mit Stand vom Dienstag bereits 400.000 Euro Mehreinnahmen zu verzeichnen. „Wir haben insgesamt rund 8,6 Millionen Euro an Bußgeldern eingenommen. Die Schätzung des Etats lag bei 8,2 Millionen“, sagt Carsten Vorsich vom Ordnungsamt.
Beim fließenden Verkehr habe es ein Plus von 800.000 Euro gegeben, so dass 400.000 weniger durch Knöllchen mehr als ausgeglichen werden konnten. Die endgültige Zahl wisse man erst in einigen Wochen, wobei laut Vorsich „nicht mehr viel hinzukommen“ werde. Über die höhere Summe an Bußgeldern freut sich Vorsich nicht. „Ich bin für die Verkehrssicherheit zuständig, so dass ich mich mehr über gesunkene Unfallzahlen freue.“
Gutes Beispiel seien die neuen modernen Blitzer an der Ronsdorfer Straße. „Dort haben wir erfreulicherweise weniger Unfälle zu verzeichnen“, sagt Vorsich. Bei den gestiegenen Bußgeld-Zahlen kam es auch im vergangenen Jahr wieder zu zahllosen verbalen Entgleisungen wütender Autofahrer. „Beleidigungen sind leider weiterhin an der Tagesordnung. Pro Monat zeigen wir deswegen im Schnitt drei Autofahrer an“, sagt Vorsich. Demnach gab es mehr als 30 Anzeigen gegen Fahrzeughalter in 2012.
Wird jede Beleidigung von der Stadt zur Anzeige gebracht? „Nur wenn sich die Mitarbeiter beleidigt fühlen“, sagt Vorsich. Einen tätlichen Angriff auf die Politessen habe es 2012 nicht gegeben.
Ab dem 1. April rechnet die Stadt weiterhin mit Mehreinnahmen von rund 80 000 Euro, da die Bußgelder für Knöllchen erhöht werden. „Voraussetzung bleibt, dass die Fallzahlen in diesem Jahr nicht sinken.“