Radarwagen der Stadt blitzen fast 70.000 Fahrer
Ausweitung der Einsätze gefordert — 1,8 Millionen Euro 2011 eingenommen.
Wuppertal. Werden die vier Radarwagen der Stadt Wuppertal bald auch regelmäßig in den späten Abendstunden und nachts eingesetzt? Geht es nach dem Vorsitzenden des Verkehrsausschusses, Andreas Weigel (CDU), werden die Überwachungszeiten der mobilen „Blitzer“ ausgeweitet: Die Erfahrung zeige, dass gerade zu später Stunde auf den Straßen gerne zu schnell gefahren werde.
Hintergrund dieses Plädoyers war die Radarwagen-Bilanz der Stadt für das Jahr 2011: Demnach wurden an den Mess-Stellen in Wuppertal insgesamt mehr als 2,7 Millionen Fahrzeuge erfasst und auf ihre Geschwindigkeit hin kontrolliert: In 68.398 Fällen waren Verwarngelder fällig — was einem Anteil von 97,7 Prozent aller Vorgänge entspricht. In 2,3 Prozent der Fälle — bei 1593 geblitzten Fahrzeugen — war im vergangenen Jahr dagegen ein Bußgeld fällig. Der größte Teil der zur Kasse gebetenen Fahrer — 73,2 Prozent — war bis zu elf Stundenkilometer zu schnell, was etwa in Tempo-30-Zonen aber schon viel zu schnell sei, wie es im Ausschuss betont wurde.
Und gerade auch die Tempo-30-Zonen im Stadtgebiet dürften bei der Überwachung nicht vernachlässigt werden, hieß es vor allem an die Polizei gerichtet. Sie kündigte im Verkehrsausschuss eine konzertierte Kontrollaktion gemeinsam mit der Stadt an. Sie soll bereits im Februar über die Bühne gehen — und erneut das große Unfallrisiko durch zu schnelles Fahren unterstreichen.
Der Leiter des Ordnungsamtes, Michael Wolff, erklärte in der Diskussion, dass auch sein Bereich in Zeiten des Sparkurses bei der Überwachung des Verkehrs nur über begrenzte Kapazitäten verfüge — etwa beim Personal der Radarwagen. Dann müsse eben auch hier über einen Schichtdienst nachgedacht werden, erwiderte Weigel: Es seien schließlich auch bei der Überwachung des ruhenden Verkehrs in Wuppertal späte Einsätze möglich.
Durch mobile Blitzer hat die Stadt im vergangenen Jahr mehr als 1,8 Millionen Euro eingenommen, durch die Starenkästen gut 918.000 Euro und die Rotlicht-Kontrolle mehr als 380.000 Euro.