Feuerwehr probt den Ernstfall Simulierter Brand: Wuppertaler Uni wird geräumt (mit Video)
Wuppertal · Zum ersten Mal seit vielen Jahren übten Einsatzkräfte unter realen Bedingungen an der Uni. Einige Studenten hatten dafür weniger Verständnis.
Die Wuppertaler Feuerwehr hat an der Bergischen Uni den Ernstfall geprobt. Am Mittwoch um 10 Uhr aktivierten die Kräfte auf dem Campus Grifflenberg in der Nähe der Bibliothek eine Nebelmaschine. Eingeweiht waren laut Feuerwehrsprecher Manuel Packhäuser nur die Unileitung und der Brandschutzbeauftragte.
Die Studenten wurden von dem wabernden Rauch in den Gängen überrascht, so dass die Feuerwehr schließlich nicht nur über die Rauchmelder alarmiert wurde, sondern auch deswegen, weil jemand auf einen der Druckknopf-Warnmelder gedrückt hatte.
Gegen 10.08 Uhr hatten bereits die rund 200 Menschen den Gebäudekomplex S, T und U verlassen. Die Flure der Uni waren leerer als normal, weil die Einsatzübung in die vorlesungsfreie Zeit gelegt worden war.
Als die Feuerwehr rund acht Minuten nach der Alarmierung - natürlich in diesem Fall mit einem Wissensvorsprung - das Unigelände erreichte, standen schon viele Studenten mit Büchern unterm Arm auf dem Campus. Beim Blick durch die Menge waren viele angespannte Gesichter zu sehen.
Die Feuerwehr traf mit ihrer Übung auf Unverständnis. „Wir sind von vielen Studenten aktiv angesprochen worden, warum wir denn jetzt diese Übung machen müssten“, berichtet Packhäuser. Er betont aber: „Der Einsatz war enorm wichtig für uns.“ Denn: Die Feuerwehr, die mit 20 Kräften vor Ort war, bemerkte bei dem Einsatz, dass es an einigen Stellen noch Nachbesserungsbedarf gibt.
Packhäuser: „Der Gebäudekomplex ist riesig groß.“ Beim Einsatz stellten die Kräfte fest, dass die Frage, ob sich noch Menschen in den Räumen befinden, schwer zu beantworten war. Man müsse gegebenenfalls bei den Feuerwehrplänen nachbessern und mit besseren Daten ausgestattet werden, wer sich wo im Gebäude aufhält.
Gegen 10.20 Uhr trugen die Kräfte eine Puppe aus den verrauchten Räumen - eine simulierte Personenrettung. Zum Glück gab es keinen Studenten, der die Uniräume wirklich nicht verlassen hatte. Gegen 11.20 Uhr war der Einsatz beendet. Manuel Packhäuser zieht das Fazit: „Es lief durchwachsen.“ Aber genau das bringt bei so einer Übung - die an der Uni seit vielen Jahren nicht mehr durchgeführt wurde - den höchsten Erkenntnisgewinn. Für den Fall, dass der Rauch in den Räumen einmal echt sein sollte.