Schlecht bewertet Weit entfernt von Fahrradstadt: Wuppertal erhält den Negativpreis „Pannenflicken“

Wuppertal · Die Wegführung für Radfahrer durch den Stadtteil Elberfeld beurteilt die Initiative Cycleride als „abenteuerlich“. Busfahrer der Stadtwerke würden sich „robust die Vorfahrt erzwingen.“

Radfahrer haben es in Wuppertal nicht immer leicht.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Zum 16. Mal verleiht die Initiative Cycleride den Negativpreis „Pannenflicken“ für die schlechtesten Radverkehrswege, die in dieser Saison unter diversen Einsendungen nominiert wurden. Wuppertal hat in diesem Jahr den „Silbernen Pannenflicken“ (hinter dem Flughafen Stuttgart) erhalten.

In der Begründung heißt es: Eine abenteuerliche Wegführung führt Radfahrer in Wuppertal durch den Stadtteil Elberfeld. Teils nie gesehene „Lösungen“ sollen Radfahren sicher durch die Stadt leiten, doch vieles wurde nicht zu Ende gedacht, gegen zahlreiche Vorschriften massiv verstoßen. Darunter sind einfachste Dinge, etwa dass Busse Platz benötigen und Radfahrer eben auch. Ein im Nichts beginnender Radweg, missverständliches „Vorfahrt achten“ für Radfahrer an einer vielbefahrenen Kreuzung, ein plötzlich im Fahrprofil entgegenkommender Busse endender Radweg, eine Aufstellfläche fürs Rad mitten im Schleppkurvenbereich abbiegender Gelenkbusse, Fahrzeuge die einem Radfahrer auf dem eigenen Radweg ganz selbstverständlich entgegenkommen, sowie eine Abbiegespur für Radfahrer, die, quasi auf die Gegenfahrpur gemalt, den Gegenverkehr und insbesondere einbiegende Busse zum Überfahren einlädt.

Ein Video hat anschaulich festgehalten, mit welch robustem Fahrzeugeinsatz die Busfahrer der Wuppertaler Stadtwerke sich ihren Vorrang erzwingen, den sie gar nicht haben. Zudem wird auch aus dem Führerhaus gebrüllt, um dieses Recht des Stärkeren durchzusetzen und Radfahrer – selbst, wenn diese Vorrang haben – massiv einzuschüchtern.

(neuk)