Junior Uni So entsteht der Kursplan der Junior Uni

Im Februar erscheint das neue Programmheft. Um das auf die Beine zu stellen, gibt es viel zu tun.

Stefan Hellhake und Sarah Mertens von der Junior Uni.

Foto: ja/Junior Uni

Das Kursprogramm ist jetzt im Druck. Die Druckerei hat gerade diese Woche das OK gegeben. Die Hefte mit den Kursen für die Kinder und Jugendlichen sollen am 6. Februar erscheinen und verteilt werden. Dann werden tausende Eltern versuchen, ihre Kinder bei der Bildungseinrichtung anzumelden. Denn die Junior Uni ist beliebt. Wartelisten sind keine Seltenheit.

Wenn das Programm das Licht der Welt erblickt, online und gedruckt durchgestöbert werden kann, haben Stefan Hellhake, Sarah Mertens und Annika Spathmann die Arbeit hinter sich. Die drei sind die wissenschaftlichen Fachkoordinatoren, die sich um das Programm kümmern – und viel Arbeit in die Erstellung stecken.

Der Prozess beginnt im Grunde ein halbes Jahr vor dem neuen Semester. Das Ganze beginnt mit einer Analyse. „Zu Beginn der Kursplanung sehen wir auf die Daten aus dem vorherigen Semester: Was war gut nachgefragt, was weniger, was müssen wir mehr anbieten, welche Themen werden neu gewünscht?“, erklärt Sarah Mertens. Dazu werden die Vorschläge von den mehr als 150 Dozenten eingeholt. Und eben Dozenten angefragt, ob sie neue Ideen und Themenwünsche umsetzen können.

Das Programm ist im Wandel, auch im laufenden Semester

Das Kursprogramm der Junior Uni ist immer im Wandel. Klar gibt es feste Kurse, aber jedes Semester kommen eben auch neue hinzu. Stefan Hellhake sagt: „Priorität haben die neuen Kurse. Wenn wir nicht genug Kapazitäten haben, gucken wir eher bei denen, die es schon gab, ob wir bei denen reduzieren können.“ Das muss auch teilweise schnell gehen. So habe man im vergangenen Semester relativ kurzfristig noch das Thema Klimawandel eingebunden, erklärt Sprecherin Karin Röhrich.

In diesem Semester wird es etwa einen neuen Kurs geben, bei dem Grundschüler eine Geheimsprache entwickeln sollen – etwa wie in Harry Potter, so Mertens. Es geht dabei etwa um den Aufbau einer Sprache und ein Gefühl für Grammatik. Der Kurs wurde von Germanistikstudenten der Bergischen Uni entwickelt, die ihn auch leiten werden. Die Uni ist seit jeher so etwas wie die große Schwester der Junior Uni. Zuletzt hat man die Zusammenarbeit nochmal bewusst intensiviert.

Aber egal, was geplant oder kurzfristig neu ist: bis zu einem gewissen Zeitpunkt muss das Programm in weiten Teilen stehen. Stefan Hellhake, Sarah Mertens und Annika Spathmann überprüfen alle Kursvorschläge auf Herz und Nieren und vieles mehr: Sie müssen kontrollieren, ob sich Themen überschneiden, ob die Ideen sich auf alle Altersgruppen verteilen und eben auch, ob sie didaktisch und pädagogisch gut aufbereitet sind.

„Didaktik-Kenntnisse sind aber keine Grundvoraussetzung für eine Kursleitung“, sagt Hellhake. Die Arbeit der Koordinatoren bestehe auch darin, die Ideen mit den Dozenten dahingehend zu entwickeln. „Es gibt auch einen Leitfaden für die Kursplanung“, sagt Mertens. Die Planer setzen sich dann mit den Dozenten zusammen, besprechen methodische Schwierigkeiten oder das angeforderte Maß an Praxis. Sie können das auch, weil sie alle selbst Dozenten sind, in der Praxis verortet.

Die Dozenten werden bei der Entwicklung der Kurse begleitet

Neben den Inhalten muss auch das Organisatorische mitgedacht werden: „Welcher Zeitraum ist geplant, welche Materialwünsche werden geäußert, braucht der Dozent Software?“, erklärt Mertens.

Diese Arbeit ist das „qualitative Kernstück“, sagt Röhrich. Wenn das erledigt ist, geht die Liste an die Verwaltung. „Die fangen an, Tetris zu spielen“, sagt Hellhake. Marc Tack ist der Mann, der sich kümmert. Er pflegt die geplanten Kurse in ein Programm, dass auch Volkshochschulen benutzen. Er muss die Zeitwünsche der Dozenten ebenso berücksichtigen, wie die Raumbelegungen. Und er muss alle Dozenten nochmal um Bestätigung der Termine bitten. Wenn Anfang September die ersten Kontakte stattfanden, dann soll Ende Oktober/Anfang November der Plan stehen. Jedenfalls zu 95 Prozent.

Parallel werden Kursbeschreibungen geschrieben, Dozentenvorstellungen, Kooperationshinweise. Wenn das alles da ist, lesen Stefan Hellhake, Sarah Mertens und Annika Spathmann korrektur. Eine Woche haben sie dafür etwa Zeit – sie lesen digital, schreiben Kommentare an die Texte, ob sie Fehler haben oder eine Ansprache, die nicht zur Zielgruppe passt.

Dann macht sich Karin Röhrich an das Layout der Broschüren – gibt alle Texte und Daten ein, sucht Bilder aus vergangenen Kursen oder solche, die thematisch passen. Das Grundkonzept ist vorgegeben, wie die Texte auf der Seite liegen, die Farbgebung. Drei Wochen arbeitet Röhrich aber noch daran, bevor alles in die Druckerei geht.

Und wenn es gedruckt ist, geht die Arbeit wieder los. „Nach dem Kursprogramm ist vor dem Kursprogramm“, sagt Mertens.