Arbeitsmarkt 429 Langzeitarbeitslose nehmen die Chance wahr

Wuppertal · Das Teilhabechancengesetz, das am 1. Januar 2019 in Kraft getreten ist, bewertet Oberbürgermeister Andreas Mucke als Erfolgsgeschichte. „Bis Ende des Jahres werden es 500 Menschen sein, die wir in Arbeit gebracht haben, obwohl sie zuvor lange ohne Beschäftigung gewesen sind.

Thomas Lenz, Vorstandschef des Jobcenters.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Arbeit gibt den Menschen ganz viel Würde zurück. Das Jobcenter hat sehr viel Werbung für dieses Projekt gemacht, die Abbrecherquote ist sehr gering“, sagt Mucke.

429 Menschen haben nach Angaben der Stadt bisher über dieses Förderprogramm eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gefunden. Bemerkenswert sei die niedrige Kündigungsquote von acht Prozent, ein für vergleichbare Förderprogramme sehr guter Wert. 15 Personen gingen im Anschluss andere Beschäftigungsverhältnisse ein oder zogen aus Wuppertal weg.

Die erste Auswertung zeigt, dass es sich bei den vom Bund bis zu fünf Jahre geförderten Arbeitsplätzen vorwiegend um Vollzeitstellen handelt. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit liegt bei 36 Stunden und der auf eine 39-Stunden-Woche berechnete Arbeitslohn bei 1816,35 Euro. 129 Arbeitsplätze werden zusätzlich mit einem Zuschuss für Arbeiten im kommunalen Interesse von der Stadt Wuppertal finanziert. Diese Stellen ermöglichen zum Beispiel die Pflege der Hardt oder der Nordbahntrasse. „Besonders stolz sind wir auf 18 zusätzliche Arbeitsplätze, die in den Alten- und Pflegeheimen der Stadt in den vergangenen drei Monaten geschaffen wurden“, sagt Andreas Mucke.

Thomas Lenz, Vorstandsvorsitzender des Jobcenters, ist ebenfalls von dem Modell überzeugt. Zumal es sich in einer extremen Krisenzeit bewährt habe. „Wir hatten Sorge, dass uns das, was wir über Monate aufgebaut haben, durch Corona wieder wegbricht. Diese Personengruppe ist generell krisenanfälliger. Daher ist eine Abbrecherquote von weniger als acht Prozent sehr gut“, sagt Thomas Lenz. In allen Bereichen der Wirtschaft seien Stellen installiert worden, Frauen und Männer hätten gleichermaßen von dem Förderprogramm profitiert. „Es ist sehr wichtig, dass die über das Jobcenter vermittelten Personen ein existenzsicherndes Einkommen beziehen“, so Thomas Lenz. Er hofft, dass die Unternehmen weiterhin diesen Ansatz begleiten und weitere Wuppertaler zurück auf den ersten Arbeitsmarkt finden. ab