Nur leichte Erholung auf dem Wuppertaler Arbeitsmarkt Corona wirft Schatten auf die Frühjahrsbelebung
Wuppertal · Das Frühjahr steht in der Regel für sinkende Arbeitslosenzahlen. In Wuppertal fällt die sogenannte Frühjahrsbelebung coronabedingt in diesem Jahr aber eher bescheiden aus. Die Arbeitslosenquote sank von 10,3 auf 10,2 Prozent.
Damit liegt Wuppertal deutlich über dem Wert der Nachbarstädte Solingen und Remscheid mit 8,0 Prozent. Aktuell sind in Wuppertal 18 635 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 338 Personen oder 1,8 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum März des Vorjahres sind es allerdings 2 830 Personen (plus 17,9 Prozent) mehr.
„Trotz der weiter spürbaren Pandemie-Auswirkungen ist die Arbeitslosigkeit erneut gesunken. Die übliche Frühjahrsbelebung bleibt mit Blick auf den im Vergleich zum Vormonat überwiegend rückläufigen Stellenzugang jedoch sehr verhalten,“ fasst Martin Klebe, Leiter der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal die aktuellen Entwicklungen am Arbeitsmarkt zusammen.
Die Kurzarbeit trägt wesentlich dazu bei, dass die Zahlen nicht noch schlechter sind. Im Februar 2021 wurden in der Stadt Wuppertal insgesamt 197 Anzeigen auf Kurzarbeitergeld für 1 925 Personen bearbeitet. Daten für die tatsächlich erfolgte Kurzarbeit lassen sich erst nach einer Wartezeit von sechs Monaten ermitteln. Aktuell liegen die Daten für September 2020 vor, als in Wuppertal insgesamt 1 006 Betriebe für 8 865 Personen Kurzarbeitergeld beantragt hatten. Die Kurzarbeiter-Quote stellt den Anteil der Kurzarbeiter/innen an der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung dar und betrug im September 6,9 Prozent.
Die Frühjahrsbelebung kommt nicht richtig in Schwung, weil im März bei der Agentur für Arbeit nur 376 neue Stellen gemeldet wurden, das sind 32 weniger als im Vormonat. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 1 080 offene Stellen. Das sind 31 mehr als im Vormonat und 1111 weniger als im Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Jugendarbeitslosigkeit um 237 Personen gestiegen, ein Anstieg um 14 Prozent. Erfreulich ist, dass bei der Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit eine nachhaltige Trendumkehr eingetreten ist. Seit Monaten geht die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen zurück, auch wenn das Vorjahresniveau noch nicht ganz wieder erreicht werden konnte.
Die Rückkehr in Arbeit wird in der Pandemie immer schwieriger. So ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen innerhalb eines Jahres um 2997 (plus 56,3 Prozent). Insgesamt sind 43,6 Prozent aller Arbeitslosen im Städtedreieck inzwischen länger als ein Jahr arbeitslos. Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Personen, die als Teilnehmer von Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die Unterbeschäftigung umfasst aktuell 30 238 Personen. Das sind 598 Personen weniger als im Vormonat, und 179 Menschen (+0,6 Prozent) mehr als vor einem Jahr.