Sommeraktion: Die WZ erfüllt Kindern Herzenswünsche - An der Kasse und im ICE
Die WZ erfüllt die Träume von Luise und Paul Rösler.
<strong>Wuppertal. Etwas nervös ist Paul Rösler schon, als der ICE nach Köln pünktlich um 13.41 Uhr in den Wuppertaler Hauptbahnhof einfährt. Noch nie ist der Siebenjährige mit diesem schnellen Zug gefahren, und jetzt darf er auch noch ganz vorne bei Lokführer Horst Faber einsteigen. Doch die Nervosität ist schnell verflogen, als sich die Tür zum Führerstand öffnet. Beherzt erklimmt Paul die Trittstufen und nimmt direkt auf dem Beifahrersitz Platz. Natürlich kommt der Schüler nicht unvorbereitet in die Lok: "Ich habe mich mit meinem Opa eine Stunde lang im Internet über die Züge informiert. Außerdem waren wir im Eisenbahnmuseum in Bochum", sagt der kleine Wuppertaler. So weiß er natürlich, dass im Zug kein Lenkrad nötig ist, weil hier die Schienen und Weichen die Fahrt steuern, und dass es Züge gibt, die mehr als 300 Stundenkilometer schnell fahren. Da geht es auf der Fahrt Richtung Köln mit knapp 130 Sachen eher gemächlich zu. Dafür kann Paul aber auch auf der Strecke alles genau beobachten. Da gibt es die vielen Signale, auf die der Lokführer achten muss. Der Schüler erfährt, dass es vor jedem Signal ein Vorsignal gibt, weil ein ICE einen Kilometer braucht, um zum Stehen zu kommen. Für Paul wäre der Job als Lokführer schon ein interessanter Beruf, auch wenn er sich vorstellen kann, als Busfahrer zu arbeiten. "Mein Vater repariert bei den Stadtwerken die Busse", erklärt der künftige Zweitklässler sein Interesse. Für einen technischen Beruf hat Paul die besten Voraussetzung, ist doch Mathe neben Sport sein Lieblingsfach. "Rechnen macht mir Spaß, damit habe ich schon im Kindergarten mit angefangen", berichtet der Schalke-Fan, der aber auch mal zum WSV ins Stadion geht.
Nach dem Einkauf mit der Oma hat Luise einen ausgefallenen Wunsch
Während Paul unterwegs ist, ist der Wunsch seiner fünf Jahre alten Schwester bereits in Erfüllung gegangen: einmal an der Kasse in einem Supermarkt zu sitzen. Bereits seit einem halben Jahr hegt Luise Rösler diesen Wunsch - nach einem Einkauf mit der Oma kam sie auf die augefallene Idee. Marktleiter Rolf Rhebaum von Akzenta in Barmen half gerne, Luise diesen Wunsch zu erfüllen. So durfte sie - unterstützt von Kassiererin Konstantina Papageorgiou - morgens um zehn Uhr an einer der Kassen Platz nehmen. Beim vorhergehenden Gespräch mit ihren beiden neuen Kollegen war sie vor Aufregung noch sehr nervös. In dem Moment aber, als Frau Papageorgiou die Tür zum Kassensitz öffnete, hatte sie schon die Jacke ausgezogen, sprang auf den Stuhl und wartete nach einer kurzen Einführung begierig auf den ersten Kunden. Auch die Information, dass sie das kassierte Geld leider nicht, wie gewünscht, behalten dürfe, konnte ihre Freude nicht im Geringsten trüben.Kein Problem für Luise: Waren scannen, Kasse öffnen und kassieren
Da ihre Mutter zuvor versprechen musste, auch etwas einzukaufen, zog diese direkt los. Als erste Kundin kam ihr allerdings Hannelore Kesper, die Senf und Teelichter einkaufte, zuvor. Das Einscannen der Waren machte Luise nur in den ersten Minuten etwas Schwierigkeiten, funktionierte aber bald beinahe ebenso schnell wie bei den "echten" Supermarktangestellten. Die dritte Kundin kam direkt mit einem prall gefüllten Einkaufswagen. Kein Problem für Luise. Ruck, zuck, waren die Waren eingescannt, die Kasse geöffnet und die Hand zum Kassieren ausgestreckt.Tolle Leistung: Keine Ware entging Luises Scanner
Sehr konzentriert und in wirklich beeindruckendem Tempo arbeitend, war Luise auch nach einer Stunde noch kein bisschen müde. Eine tolle Leistung: Nichts musste ihr zwei Mal erklärt werden, keine Ware entging ihrem Scanner - allein mit der Rechenarbeit musste geholfen werden.
Auch Rolf Rhebaum war begeistert: "So schnell hat das noch nie jemand gelernt. Die Telefonnummer notiere ich mir, falls ich mal eine Urlaubsvertretung brauche." Um ihre Arbeit anzuerkennen, bekam Luise einen Früchtekorb und eine Urkunde.
Nachdem die Fahrt als "Lokführer" für Paul zu Ende ging, gab es für Horst Faber ein besonderes Geschenk. Auf vier aneinandergehefteten Blättern hatte er einen ICE in "voller" Länge gemalt.