Sozialarbeit an Schulen: Eltern machen Politikern Druck

Zahlreiche Eltern kämpfen für den Erhalt der Schulsozialarbeit. Die Diskussion mit Bundespolitikern weckt leise Hoffnungen.

Wuppertal. Der Kampf um den Erhalt der Schulsozialarbeit geht weiter. Nachdem sich bereits Schulen und Sozialverbände im Tal für die Weiterführung dieser Angebote über das Jahr 2013 hinaus ausgesprochen haben, schalten sich nun auch zahlreiche Eltern ein.

„Wir alle sind entsetzt, dass diese gerade für Schulen in der Nordstadt sehr wichtigen Angebote wieder abgeschafft werden soll“, sagt Tülin Sömer, alleinerziehende Mutter von drei Kindern. Anna Marioth, ebenfalls dreifache Mutter, merkt an. „Es wurde leider nicht bedacht, was nach den drei Jahren passiert, falls das Projekt erfolgreich ist.“

Um den Druck auf die Politik — gerade in einem Wahljahr — weiter zu erhöhen, überreichten die Schulpflegschaften der Grundschulen Marien- und Markomannenstraße am Freitag mehr als 1000 gesammelte Unterschriften an Wuppertaler Bundes- und Landespolitiker. „Alle Parteien sind eigentlich dafür. Doch heute wollen wir konkret wissen, wie die Finanzierung funktionieren kann“, forderte Marioth.

In der Diskussion — an der sich neben Eltern und Politikern auch Sozialarbeiter und Verbände beteiligten — merkte der CDU-Bundestagsabgeordnete Jürgen Hardt an, dass der Bund die Kosten des Pilotprojekts zwar für drei Jahre übernommen habe, die weitere Finanzierung jedoch Sache der Länder sei. „Das ist damals von allen so vereinbart worden. Jetzt müssen wir zusammen überlegen, wie das Land ins Spiel kommen kann“, sagte Hardt.

Manfred Zöllmer, für die SPD im Bundestag, hält es dagegen für möglich, dass auch im kommenden Jahr noch Geld aus Berlin nach NRW fließt. „Bund und Länder könnten es für eine begrenzte Zeit gemeinsam übernehmen“, sagte er. Beide Seiten müssten sich hier bewegen.

FDP-Politiker Manfred Todtenhausen unterstrich die allgemeine Meinung, dass Schulsozialarbeit für Wuppertal eine „ganz wichtige Sache“ sei. Zudem erklärte er, dass es in anderen Bundesländern weniger Probleme gebe. „Dort funktioniert es, dass das Land die Kosten dafür übernimmt“, sagte Todtenhausen.

Für die Eltern gab es gegen Ende der Diskussion noch einmal Grund zu Hoffnung, als Jürgen Hardt prognostizierte, Bundestag und Bundesrat würden vor der Sommerpause noch einige Themen abräumen. „Wir müssen dafür sorgen, dass die Schulsozialarbeit dabei ist“, sagte er.

Die Stimmung der Eltern war daher insgesamt von Optimismus geprägt. „Wir hoffen jetzt, dass wir heute keine hohlen Versprechungen gehört haben“, fasste Anna Marioth zusammen.