Sozialticket: Grüne sehen die Stadt in der Pflicht

Wuppertal. In der Diskussion um die Einführung eines Sozialtickets im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) weisen die Wuppertaler Grünen die Kritik der Stadtwerke und des Kämmerers daran zurück: „Anstatt die Kosten für die Einführung gering zu halten, rechnet der Kämmerer die Verwaltungskosten hoch und gefährdet damit das Projekt“, moniert der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Peter Vorsteher.

„Auch die von den WSW befürchteten Einnahmeausfälle sind noch nicht bewiesen.“

Zudem gebe es bei den WSW durchaus Potenziale, an anderer Stelle Geld zu sparen. Vorsteher: „Wir hören immer, was beim Sozialticket nicht geht — aber niemals, was möglich ist.“

Wie berichtet, geht Stadtkämmerer Johannes Slawig allein in Wuppertal von Mehrkosten durch das Sozialticket aus, die sich auf gut 600.000 Euro belaufen: Während die Stadt zusätzliche Verwaltungskosten befürchtet, rechnen die WSW mit Einnahmeausfällen, wenn Abo-Kunden auf das ermäßigte Sozialticket für etwa 25 Euro umsteigen. Diese Mehrkosten dürften nicht auf die Stadt und die WSW abgewälzt werden.

Vorsteher verweist auf Städte wie Köln und Dortmund, die zeigten, „dass mit gemeinsamer Strategie ein Sozialticket möglich ist.“ Die schwarz-grüne Mehrheit im VRR-Verband habe „dies bereits beschlossen, die rot-grüne Landesregierung stellt 30 Millionen Euro zur Verfügung.“ Ein runder Tisch könne helfen, den Knoten zu durchschlagen. Am 12. Juli wollen die bergischen Fraktionen der Grünen um 19 Uhr in der Festhalle Solingen-Ohligs öffentlich über das Thema diskutieren. Unter anderem mit Sozialverbänden.