Sparkasse eröffnet 2019 eine Filiale im Köbo-Haus

Vorstand stellt ein neues Konzept für die Betreuung der mehr als 180 000 Wuppertaler Privatkunden vor.

Foto: Sigurd Steinprinz/Stefan Fries

Wuppertal. Welches Tempo die Digitalisierung in den vergangenen Jahren aufgenommen hat, macht eine Statistik der Stadtsparkasse deutlich. Im Schnitt suche jeder der mehr als 180 000 Privatkunden mit einem Girokunden nur noch einmal pro Jahr eine der 35 Filialen im Stadtgebiet auf. Dies berichtete Gunther Wölfges, Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse. 120 Kontakte pro Jahr gebe es im Vergleich dazu im Schnitt pro Kunden im Online-Banking über das Internet. Tendenz steigend.

Als Reaktion auf die gravierenden Veränderungen im Kundenverhalten will die Sparkasse nicht mit der Schließung von Filialen reagieren, sondern Nähe zu den Kunden über persönlich zugeordnete Berater und vorherige Terminvereinbarungen schaffen. Eine weitere Neuerung kündigten Wölfges und seine Vorstandskollegen Axel Jütz und Patrick Hahne an: Die Sparkasse will im ersten Quartal 2019 im Köbo-Haus eine City-Filiale eröffnen. 800 Quadratmeter sollen über zwei Etagen genutzt werden. Gleichzeitig soll die Filiale im Kipdorf geschlossen werden. Die Sparkassenzentrale am Islandufer werde anschließend zu einem „Haus der Beratung“ für Privat- und Geschäftskunden umfunktioniert. Dort soll der Schwerpunkt auf dem Service für Privat- und Firmenkunden sowie bei Immobiliengeschäften und Versicherungen liegen. Der Service mit Schließfächern und Safes werde dort ebenfalls weiterhin in Anspruch genommen werden können.

„Wir wollen dort präsent sein, wo unsere Kunden sind. Am Döppersberg wird in Zukunft das Herz Wuppertals schlagen, und dort werden die größen Kundenströme nach dem Umbau sein“, sagte Gunther Wölfges. Um der Aufgabe einer Rundumversorgung der Wuppertaler Kunden weiterhin gerecht zu werden, sei eine Betreuung von Mensch zu Mensch erforderlich. Die Nähe zum Kunden müsse auch in einer digitalen Welt sichergestellt sein.

Die Zahl der Spontanbesuche in den Filialen habe in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen. Die Sparkasse weite daher ihre Zeit für vereinbarte Termine auf 60 Stunden pro Woche aus. Gerade bei komplexen Finanzthemen wie Altersvorsorge oder Kapitalanlage suchten die Kunden auch in Zeiten des Internets das persönliche Gespräch mit ihrem Berater. „Jedem Girokunden soll ein persönlicher Berater zugeordnet werden“, kündigte Axel Jütz an. In Zukunft könnten Kunden Termine noch früher am Morgen sowie in den frühen Abendstunden online, telefonisch oder persönlich in den Filialen vereinbaren.

Auf der Grundlage einer bereits vorliegenden Nutzungsanalyse soll es ab dem zweiten Quartal 2018 in einigen weniger stark frequentierten Filialen eingeschränkte Öffnungszeiten geben. Details will die Sparkasse ihren Kunden im kommenden Jahr mitteilen. Es sei sichergestellt, dass jeder Wuppertaler in seiner Nähe eine zu den üblichen Zeiten geöffnete Filiale vorfinde. Die Arbeit der rund 400 Berater könne so aber effektiver und flexibler gestaltet werden.

Patrick Hahne kündigte an, dass die Stadtsparkasse neue digitale Servicekanäle anbieten werde. E-Mail und Text-Chat würden 2018 um Facebook und WhatsApp erweitert. Zudem werde die Sparkasse über Twitter, Instagram und einen eigenen Blog zum Beispiel über die Angebote des Bonus-Systems „Treuewelt“ informieren. „Eine Erhöhung der Kontoführungsgebühren ist nicht geplant“, kündigte Gunther Wölfges an. Der Bau der Filiale im Köbo-Haus werde eine niedrige Millionensumme kosten.