Spielende Kinder nicht erwünscht: Eltern geben auf
Anwohner beschweren sich über Kinderlärm auf einer Spielwiese. Dort darf nun nicht mehr gespielt werden.
Beek. Kinderlachen und Torjubel beim Kicken. Für eine Familie in der idyllischen Wohnsiedlung an der Oberen Bergerheide ist das offenbar schier unerträglicher Lärm. Seit 1997 gibt es dort eine Spielwiese für die Kinder der Siedlung. Doch nicht mehr lange.
Das Areal zwischen den Einfamilienhäusern und der Pahlkestraße wurde von zwei Familien stellvertretend für die gesamte Nachbarschaft unentgeltlich von der Stadt gepachtet. Aller Voraussicht nach wird der Vertrag bald aufgelöst, denn die Betreiber sind müde von dem ständigen Ärger mit den meckernden Nachbarn. Sie geben auf, glauben an keinen friedlichen Kompromiss mehr.
Andere Eltern wollen zwar nicht auf die großzügige Wiese verzichten, doch die Furcht vor dem drohenden Streit ist zu groß. Niemand möchte als neuer Pächter gleichzeitig auch die alten Konflikte übernehmen und weiterführen, denn eine Lösung ist einfach nicht in Sicht.
13 Jahre lang hatte es keine Probleme gegeben. "Wie aus heiterem Himmel haben wir im Frühjahr einen Anruf vom Ordnungsamt bekommen", erinnert sich Sabine Weiterkamp, eine der Pächterinnen. Eine Familie hatte sich immer wieder über den Lärm beschwert, der von der Wiese auf ihr Grundstück dringt. Der Streit artete zum Nervenkrieg aus. Besonders die Lautstärke von Jugendlichen, die dort ständig Fußballspielen sollen, stört sie. Für eine Stellungnahme waren die Beschwerdeführer nicht zu erreichen.
Sabine Weitkamp zur Beschwerde über spielende Kinder.
Aus Sicht der anderen Anwohner eine übertriebene Darstellung. Nicht zuletzt, weil Geräusche auf einer Spielwiese für Kinder kaum zu vermeiden seien. "In einer Wohnsiedlung kann man doch nicht erwarten, dass immer absolute Ruhe herrscht", sagt Weiterkamp.
Aus Rücksicht einigte man sich darauf, dass zumindest sonntags auf dem Platz Ruhe herrscht. Doch der Ärger ging weiter, ein Schlichtungsversuch der Stadt scheiterte.
Auch sie würde es begrüßen, wenn der Spielplatz weiterhin von den Anwohnern betrieben würde. "Der Stadt kommen solche Regelungen sehr entgegen", sagt Kathrin Petersen von der Stadt. In Zeiten leerer Kassen ist Wuppertal auf das Engagement der Bürger angewiesen, um Spielplätze, für die sonst kein Geld da wäre, einzurichten.