Abgesackter Spielplatz Rottscheidter Straße Nach Erdfall in Wuppertal-Vohwinkel – Hohlraum soll rasch verfüllt werden
Vohwinkel · Kurz vor der Eröffnung ist auf dem Spielplatz die Erde einen Meter tief abgesackt. Laut Stadt sollen aber die Arbeiten schon bald starten. Erste Voruntersuchungen laufen bereits.
Für Kinder und Eltern im Einzugsbereich des abgesackten Spielplatzes an der Rottscheidter Straße sind es gute Nachrichten. Mittlerweile gibt es eine zeitliche Perspektive für die Verfüllung des Hohlraums unter der Fläche. Damit soll laut Stadt noch in diesem Winter begonnen werden, wenn die Bezirksvertretung zustimmt. Der Spielplatz könnte also im nächsten Jahr wieder den kleinen Nutzern zur Verfügung stehen.
„Das ist eine sehr positive Entwicklung“, findet Bezirksbürgermeister Georg Brodmann (SPD). Er zeigt sich erleichtert, immerhin waren bei Politik und Bürgerschaft die Befürchtungen groß, dass bis zur Sanierung, ähnlich wie am Goetheplatz, viele Jahre vergehen könnten. „Glücklicherweise hat sich das nicht bestätigt“, so Brodmann. Wie berichtet war ein Teil des Erdreichs auf dem Spielgelände Mitte Juni nach starken Regenfällen abgesackt. Grund ist ein Hohlraum unter dem Gelände. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, da der Spielplatz aufgrund einer umfangreichen Sanierung länger gesperrt war. Im Rahmen der aufwendigen Maßnahme hatte die Stadt bereits zahlreiche neue Spielgeräte installieren lassen. Über 300 000 Euro wurden in die Anlage investiert.
Laut Stadt sei nach dem Erdfall ein Gutachter zur Ursachenermittlung beauftragt worden. Außerdem habe eine Prüfung der Spielfläche auf weitere Hohlräume stattgefunden. Dabei wurde Ende Juli ein zweiter, mit Wasser gefüllter Hohlraum gefunden. „Mithilfe der Feuerwehr wurde dieser leergepumpt, um ihn zu untersuchen. Der nicht sichtbare unterirdische Baukörper ist mit seinen Abmessungen von 4,80 Meter mal 14,40 Meter und einer Höhe von 4,80 Meter noch größer als der bereits eingestürzte Baukörper“, teilt die zuständige Behörde mit. Beide Bauwerke seien ursprünglich als unterirdische Wasserbehälter zur Bevorratung des Quellwassers genutzt worden, aber in den Unterlagen weder verzeichnet noch schriftlich erwähnt. Die ursprünglich vorhandenen Wartungszugänge seien vermutlich schon vor vielen Jahrzehnten verschlossen worden. Nun liege der Bericht des Gutachters mit einer Sanierungsempfehlung vor. Aufgrund von mehreren Brunnen, die teils miteinander verbunden sind, des hohen Grundwasserstands und der Größe der Baukörper sei eine Verfüllung technisch herausfordernd. Derzeit ist die Verwaltung unter anderem in Abstimmung mit der unteren Wasserbehörde.
Konkret vorgesehen sind unter anderem eine Verschließung alter Zu- und Abgänge, das Aufbrechen einer Bodenplatte sowie eine Verfüllung mit Kies und Flüssigboden. Eine erste Kostenschätzung belaufe sich auf etwa 120 000 Euro, möglicherweise könne die Maßnahme aber auch günstiger durchgeführt werden. Aktuell werde die Finanzierung gesichert.
Für die Verfüllung müssen laut Stadt rund 700 Tonnen Material angeliefert und eingebaut werden. Dafür sei der Einsatz großer Baumaschinen notwendig. Außerdem müsse im unmittelbaren Arbeitsbereich eine zweistämmige Birke gefällt werden. Nach der Fertigstellung könnten dann zwei bis drei Ersatzbäume auf dem Spielplatz gepflanzt werden.
Der Spielplatz soll ein Vorzeigeprojekt für Vohwinkel werden. Umso ärgerlicher war für alle Beteiligten der Erdfall kurz vor der Eröffnung.