St. Petrus hat eine neue Klinik für Gefäßchirurgie
Chef der neuen Abteilung ist Dr.Thomas Kowalski (45), der auf minimalinvasive Eingriffe setzt.
Barmen. Man nennt sie die Schaufensterkrankheit, und betroffen sind von der Gefäßverengung vor allem ältere Menschen: Nach nur wenigen hundert Metern zu Fuß müssen sie stehenbleiben, weil die Beine stark schmerzen. Um nicht gebrechlich oder geistig abwesend zu wirken, warten sie dann vor Schaufenstern, bis die lähmenden Schmerzen abgeklungen sind.
Schlechte Durchblutung ist die Ursache für die Beschwerden. Behandelt werden die Erkrankungen des Gefäßsystems ab sofort in der neuen Klinik der Gefäßchirurgie im Petrus-Krankenhaus. Ab morgen wird Chefarzt Dr.Thomas Kowalski (45) dort die ersten Patienten operieren.
Er setzt auf die medizinische Methode der minimalinvasiven Eingriffe, durch die früher erforderliche große chirurgische Eingriffe vermieden werden: Noch während der Patient in Narkose auf dem Behandlungstisch liegt, wird durch einen kleinen Schnitt ein Katheter samt Dehnungsballon in den Körper geführt, mit dem die verengten Gefäße geweitet werden. Dafür hat die Klinik ein mobiles Röntgengerät für einen sechsstelligen Betrag angeschafft. So ist es bei der Operation möglich, die optimale Position der Dehnungsballons und der sogenannten Gefäßstützen (Stents) zu prüfen.
Nach Prognosen von Experten wächst der Bedarf an Behandlungen dieser sogenannten vaskulären Erkrankungen: Bundesweit werde die Zahl der gefäßchirurgischen Eingriffe bis zum Jahr 2020 um fast 20 Prozent steigen.
Durchblutungsstörungen plagen vor allem ältere Menschen: Bei jedem zehnten Betroffenen über 55 Jahren werden die Blutgefäße der Beine von Blutklümpchen, Fett und Stoffwechselablagerungen verstopft. Allerdings erfasse die Krankheit oft auch das ganze Arteriensystem, so die Experten: Bei jedem dritten Kranken seien auch Blutgefäße geschädigt, die das Gehirn und das Herz versorgen.
Dr. Thomas Kowalski freut sich darauf, diesen Bereich der Chirurgie am Petrus-Krankenhaus voran zu bringen. Der medizinische Schwerpunkt der Gefäßchirurgie an der Carnaper Straße wird vor allem auf Eingriffen an Hals- und Bauchschlagader und Beingefäßen liegen.