Familien ohne Heizung: Hausverwalter unter Verdacht
Gegen einen 46-Jährigen wird wegen des Verdachts der Untreue ermittelt.
Südstadt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen 46 Jahre alten Hausverwalter. Der Verdacht: Der Wuppertaler soll über Jahre Geld seiner Kunden veruntreut haben. Die Ermittler gehen derzeit von einem Betrag von mehr als 100.000 Euro aus. Betroffen sind Eigentümergemeinschaften in der Elberfelder Südstadt und im Osten der Stadt. Doch vor allem in drei Häusern am Kleeblatt ist die Sorge groß.
Der Grund ist die Heizungsanlage. Deren Installation und Bezahlung sollte der unter Verdacht geratene Verwalter auf den Weg bringen. Die Staatsanwaltschaft geht jedoch davon aus, dass das Geld anderweitig ausgegeben wurde. Und jetzt haben die Bewohner der Häuser an der Gersten- und Hopfenstraße Angst, im nahenden Winter ohne Heizung dazustehen. Hausbewohnerin Manuela Anders: "Davon wären 17 Kinder und 32 Erwachsene betroffen. Wir machen uns große Sorgen."
Der Rettungsplan sieht vor, dass die drei Eigentümer-Gemeinschaften monatlich jeweils 1000 Euro an die Stadtwerke zahlen. Die wiederum würden im Gegenzug schnellstmöglich eine adäquate Heizungsanlage einbauen, bestätigt WSW-Sprecher Holger Stephan. Nach Angaben der Stadtwerke hat es seit 2008 immer wieder Zahlungsrückstände gegeben, die auf den Hausverwalter zurückgehen sollen. Noch in dieser Woche wollen die betroffenen Eigentümer-Gemeinschaften über den Rettungsplan beraten.
Ob der unter Verdacht stehende Hausverwalter in Regress genommen werden kann, ist nicht absehbar. Laut Staatsanwaltschaft hat es bereits Durchsuchungen in Wohn- und Büroräumen des Hausverwalters gegeben. Vorläufiges Ergebnis: Der 46-Jährige hatte offenbar eine Vielzahl von Konten. Und: Die Fahnder vermuten, dass das mutmaßlich veruntreute Geld längst verbraucht ist. Ob und wann Anklage erhoben wird, ist noch offen. Die Ermittlungen dauern an.