Hightech: Mikro-Assistent dringt bis ins Gehirn vor

Krankenhaus stellt kleines Wunder der Hightech-Medizin vor: Eine neue Angiographieanlage zur Gefäßbehandlung.

Katernberg. Per Katheter durch die Leiste in haarfeine Gehirngefäße - dass die heutige Medizin nahezu Wunder zu vollbringen vermag, wird dem Laien an einem solchen Beispiel deutlich. Assistent bei dieser erstaunlichen Leistung ist eine sogenannte Angiographieanlage, die nun im Wuppertaler Agaplesion Bethesda Krankenhaus als NRW-weit modernste Anlage ihrer Art zur Verfügung steht.

Die Angiographie ist ein Verfahren, bei dem unter Verwendung eines Kontrastmittels Blutgefäße sichtbar gemacht und untersucht werden.

Grundsätzlich besitzt die Medizin schon seit Jahren Erfahrung mit entsprechenden Diagnoseverfahren, doch die neue Wuppertaler Anlage, die in der Bethesda-Radiologie installiert wurde, setzt gänzlich neue Maßstäbe. "Alles werden wir nie sehen", sagt Chefarzt Dr. Cornel Haupt in der Annahme, dass die kleinsten Verästelungen und Geheimnisse des Gehirns immer verborgen bleiben werden.

Aber er weiß, dass ihm die neue Anlage dank Flachdetektor-Technologie, leistungsstarker Bildberechnung und 3-D-Software Wege eröffnet, um "künftig noch effizienter Gefäßerkrankungen und -verletzungen behandeln" zu können.

Während der Patient in Vollnarkose auf dem Behandlungstisch liegt, nimmt die Anlage von zwei Seiten radiologische Bilder der vom Katheter angesteuerten Gefäße auf. Oftmals ist es noch während der Untersuchung möglich, Dehnungsballons und Gefäßstützen (Stents) zu platzieren und so Gefäßveränderungen ohne größere Verletzungen zu behandeln. Dies bedeutet, dass dem Patienten gegebenenfalls lange Krankenhausaufenthalte erspart bleiben.

Zugleich bietet die neue Angiographieanlage dank geringerer Röntgendosis und optimiertem Strahlenschutz mehr Sicherheit für Personal und Patienten.

Die dreidimensionale Darstellung der erkrankten Gefäße ermöglicht es, den Katheter submillimetergenau zu führen, so dass Risiken bei Diagnose und Behandlung in bislang unbekanntem Maße reduziert werden können.