Stadion am Zoo: Gibt es bald einen Horst-Szymaniak-Platz?
In vielen Städten erinnern Straßennamen und Denkmäler an die Fußballhelden von einst. Auch in Wuppertal könnte das bald der Fall sein.
Wuppertal. Horst Szymaniak — der Name steht für eine sehr erfolgreiche Ära der Wuppertaler Fußballgeschichte. Zwei Fußball-Weltmeisterschaften und 43 Länderspiele bestritt der kernige Junge aus dem Ruhrpott, dem im Trikot des WSV in den 1950er Jahren der große Durchbruch zu einer internationalen Karriere gelang. 2009 starb Szymaniak nach einem turbulenten Leben — das ihm nicht nur Verträge bei Inter Mailand und in den USA, sondern im Alter auch Krankheit und Armut beschert hatte.
Die SPD will in der Bezirksvertretung Elberfeld-West nun den Anstoß geben, dass der Platz vor dem Stadion am Zoo, wo der Mittelfeldstratege einst die Massen begeisterte, in Horst-Szymaniak-Platz umbenannt wird. Den Ball brachte der Landtagsabgeordnete Dietmar Bell ins Rollen, der von einer Bronze-Büste Szymaniaks erfahren hatte, die sich im Besitz des Fotografen Otto Krschak befindet.
Wie die Büste ihren Weg nach Wuppertal fand, sagt einiges über das spätere Leben des Fußballhelden aus. „2003 habe ich Horst Szymaniak in seinem damaligen Wohnort Melle besucht“, erinnert sich Otto Krschak. „Ich hatte einige historische Fotos mitgebracht, die er mit Autogrammen versehen hat. In der Wohnung stand die Büste, und als ich ihn darauf ansprach, hat er sie mir kurzerhand geschenkt.“ Szymaniak lebte damals schon in sehr bescheidenen Verhältnissen. Ruhm und Reichtum spielten keine Rolle mehr im Leben eines Mannes, dessen Lebensmotto lautete: „Alles besser als der Pütt“. Seine harte Jugend als Bergmann hatte sein Leben geprägt und ihn vermutlich auch anfälliger als andere Stars seiner Zeit für Verlockungen gemacht.
Otto Krschak sieht sich mehr als Verwalter denn als Besitzer der Büste. So bot er das Werk des Bildhauers Harald Schmahl dem von der Heydt-Museum an, in dessen Besitz sich zehn andere Exponate des Künstlers befinden. Museumsdirektor Gerhard Finckh verwies jedoch auf die vollen Depots des Museums. Dietmar Bell schlägt vor, die Büste am Stadion zu präsentieren, ein Platz muss noch gefunden werden. „Wir sind überzeugt, dass der Ausnahmefußballer Horst Szymaniak einen festen Platz in Wuppertal verdient hat“, sagt Bernd Udo Hindrichs, stellvertretender Bezirksbürgermeister. Horst-Szymaniak-Platz am Stadion Zoo — das hört sich doch nach einer guten Adresse an.