Prügel beim Flohmarkt: Vier Neonazis angeklagt

Ermittlungen zum Fall Cinemaxx vor dem Abschluss.

Wuppertal. Der Prügelangriff während des Flohmarkts in Vohwinkel im vergangenen Jahr steht vor der gerichtlichen Aufklärung. Die Staatsanwaltschaft hat vier Männer, die der Wuppertaler Neonazi-Szene zugerechnet werden, wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Laut Anklage haben die Männer (21, 25, 25, 27) am 25. September um 3.20 Uhr gezielt Personen des linken Spektrums angegriffen und mit Schlagstöcken verletzt. Eines der Opfer tritt in dem Verfahren als Nebenkläger auf. Die vier Angeklagten sind vorbestraft, zum Teil einschlägig. Zwei von ihnen befinden sich derzeit in Haft. Dem Vernehmen nach wird das Jugendschöffengericht das Strafverfahren in Kürze terminieren.

Im Fall des Pfefferspray-Angriffs auf Besucher eines Aufklärungsfilms über Neonazis am 30. November 2010 im und am Cinemaxx-Foyer sind die Ermittlungen offenbar so gut wie abgeschlossen. Am Tatabend waren 15 Personen, die dem rechtsextremen Spektrum zugerechnet werden, vorübergehend festgenommen worden. Zwischenzeitlich hatte die Staatsanwaltschaft das Verfahren — der Vorwurf lautet unter anderem Landfriedensbruch — eingestellt. Dagegen gab es vom Medienprojekt Protest und eine Liste mit Augenzeugen. Unter den Beschuldigten soll ein Wuppertaler sein, der auch am Prügelangriff in Vohwinkel beteiligt gewesen sein soll. Dem Vernehmen nach wird auch im Cinemaxx-Fall demnächst Anklage erhoben.

Noch nicht abgeschlossen sind die Ermittlungen zu verbotenen Nazi-Parolen, die während des Schweigemarsches am 9. November 2011 aus einer damals von Neonazis bewohnten Wohnung an der Kaiserstraße gerufen worden sein sollen. spa