Stadt hat auf der Hardt große Pläne

Die Vollzugsschule wird bald frei. Jung will exklusives Wohnen direkt an dem beliebten Park.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Wird ein Teil der Hardt bald zum exklusiven Wohnquartier? Die Stadt Wuppertal plant, dem Land NRW die Justizvollzugsschule in dem beliebten Naherholungsgebiet abzukaufen. Ende Oktober wird der Neubau der Justizvollzugsschule in Ronsdorf bezugsfertig sein, zum Jahreswechsel steht der Umzug an — an den Gebäuden auf der Hardt hat das Land offenbar kein Interesse mehr. Oberbürgermeister Peter Jung umso mehr.

„Es werden bereits Gespräche zwischen Stadt und Land über einen möglichen Verkauf geführt“, bestätigt Christa Bohl vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW. „Ich könnte mir auf der Hardt sehr gut eine hochwertige Wohnbebauung vorstellen“, erklärt Oberbürgermeister Peter Jung. Die Lage im Grünen und in der Nähe zur Elberfelder City sei für exklusive Eigentumswohnungen sehr gut geeignet. „Das bestehende Gebäude ist energetisch eine Katastrophe. Da bleibt wohl nur der Abriss“, so Jung.

Die Justizvollzugsschule wurde 1977 im Gebäude der früheren Pädagogischen Hochschule untergebracht, mit Seminargebäude, Mensa und 130 Zimmern. Sie ist für rund 300 Beamtenanwärter ausgelegt. Im September 2013 begann dort für 264 Auszubildende die Schulung.

Und welche Ideen haben die Wuppertaler für eine Folgenutzung? Sie reichen von der Jugendherberge bis zum Mehrgenerationen-Wohnprojekt. Helmut Kühler, der am Donnerstag über die Hardt wanderte, hatte spontan einen Vorschlag: „Das wäre ein guter Standort für eine Jugendherberge.“ Seine Frau Hildegard hält die Lage ideal für ältere Menschen und für ein Seniorenwohnheim.

„Der Standort hier ist klasse. Das wäre schon für ideal für Wohnungen“, sagt Lukas Krüger, der an der Kirchlichen Hochschule nebenan studiert. Heinz Marquardt kann sich mit der Idee einer Wohnbebauung nicht anfreunden. „Nein, dann ist die Hardt zu. Sie sollte für das Publikum offen bleiben.“