Stadt pflanzt neue Bäume in den Wäldern

10 000 Exemplare werden unter anderem von Auszubildenden in die Erde gesetzt.

Foto: Stadt Wuppertal

In den Wuppertaler Wäldern ist aktuell wieder Pflanzsaison. So werden momentan rund 10 000 Bäume gepflanzt. Im Herbst kommen weitere Tausend Pflanzen hinzu. „In einigen Waldgebieten, die hauptsächlich aus nicht heimischen Baumarten eines Alters bestehen, haben wir im Winter Bäume gefällt. Jetzt beginnen wir damit, an diesen Stellen heimische Baumarten zu pflanzen“, erklärt Frank Meyer, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Verkehr und Umwelt. Vor allem heimische Rotbuchen und Traubeneichen werden gepflanzt. Baumarten, wie Winterlinden, Bergahorn, Vogelkirsche und Weißtanne runden den Mix ab. An den Waldrändern werden diverse Straucharten angelegt. Laut Meyer werden die Wälder naturnah gestaltet, um sie auf den Klimawandel vorzubereiten.

Waldgebieten, die derzeit hauptsächlich aus fremdländischen Baumarten bestehen, werden heimische Baumarten beigemischt. Im beispielsweise 154 000 Quadratmeter großen Hasenbusch wurden im Winter vier Bereiche mit einer Größe von je 200 qm geschlagen, um dort das notwendige Licht für die neuen Bäume zu schaffen. An diese Stellen werden nun mehr als 400 neue Bäume gepflanzt. „Aktuell besteht ein Großteil des Waldes auf dem Hasenberg ausschließlich aus amerikanischen Roteichen, bei der alle Bäume das gleiche Alter haben“, erklärt Sebastian Rabe, Abteilungsleiter Forsten bei der Stadt. Dieses ungünstige Gefüge wird jetzt aufgebrochen und der Anteil der heimischen Baumarten auf diesen Flächen auf 50 Prozent erhöht. Selbstverständlich werden nicht alle Roteichen gefällt. Aufgrund des Klimawandels empfehlen Waldforscher, dass unsere Wälder eine größere Vielfalt an Baumarten und ein unterschiedliches Alter der Bäume aufweisen sollten.

Der Grund, dass dies aktuell nicht der Fall ist, hängt vor allem mit dem 2. Weltkrieg zusammen. Der Ursprung dieser Waldflächen liegt nämlich in der Nachkriegszeit. Viele der Wälder in Wuppertal wurden durch die notleidende Bevölkerung für Brennholz genutzt und teils gänzlich kahlgeschlagen. Nachdem die größte Not überstanden war, sollten auch die Wälder wieder aufgeforstet werden. Da jedoch nicht nur in Wuppertal viele Bäume gepflanzt oder gesät werden mussten, war das Angebot an Pflanzen und Samen sehr knapp. Daher bediente man sich auch an Baumarten, die hier eigentlich nicht heimisch sind, damit man in einem ersten Schritt überhaupt wieder Wälder schaffen konnte.

Neben den Waldumbaumaßnahmen müssten laut Rabe aber auch zahlreiche Bäume wegen des Sturms „Friedericke“ neu gepflanzt werden. Insbesondere auf den Südhöhen, aber auch in der Lüntenbeck sind zahlreiche Bäume durch den Sturm umgefallen.

Bei den Pflanzarbeiten kommt auch die jüngste Generation aus der städtischen Forstabteilung zum Zuge. Die Auszubildenden zum Beruf des Forstwirts schwingen hier oftmals die Pflanzhacke. Für die sechs Azubis ist dies nur eine der vielfältigen Tätigkeiten, die sie in ihrer dreijährigen Ausbildung erlernen. Das Team rund um die Ausbilder Felix Naumann und Lukas Ringel kommt beim Pflanzen auch ziemlich ins Schwitzen. Und mit der Pflanzung der Bäume ist die Arbeit noch nicht getan. „Wenn die Bäume gepflanzt sind, müssen wir noch Zäune um diese Flächen bauen. Damit verhindern wir, dass die Rehe die Knospen der frisch eingepflanzten Bäumchen abfressen und den Baum so schädigen“, berichtet Eric Girgensohn aus dem dritten Lehrjahr. Eric Girgensohn und sein Kollege Max Vogelbruch haben bereits die schriftliche Abschlussprüfung absolviert und bereiten sich nun auf die praktische Prüfung vor. Diese findet für alle Forstazubis in NRW im Juni in Arnsberg statt. Red