Stadt spricht sich für neues Wohngebiet aus

Niedersprockhövel: Investor will 20 Doppel- und Reihenhäuser sowie ein Mehrfamilienhaus bauen.

Foto: Stefan Fries

Niedersprockhövel. Zwischen der Eickerstraße, Von-Galen-Straße und der Hauptstraße soll in Niedersprockhövel ein neues Wohngebiet entstehen. Schon 2010 war dieses Areal Thema im Stadtentwicklungsausschuss — wurde damals jedoch zugunsten der Bebauungspläne Riepelsiepen und Beisenbruch zurückgestellt. Jetzt gibt es einen Investor, der dort möglichst schnell aktiv werden will. Deshalb soll der Stadtentwicklungsausschuss in seiner Sitzung am Montag, 18. Juni, ein Bauleitplanverfahren in Auftrag geben.

Volker Hoven, Beigeordneter

„Diese stadtnahe Lage ist sehr exklusiv“, betont auch Dezernent Volker Hoven. Fast gegenüber befinden sich Sparkasse, Edeka, Postbank und mehrere Restaurants sowie die Katholische Kirche. Das Freibad, der Sportplatz der TSG, Kindergarten und Ärzte sind ebenfalls zu Fuß erreichbar. Gleichzeitig sei der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum groß, sagt Hoven. „Gerade bei barrierefreien Wohnungen ist die Nachfrage viel größer als das Angebot.“ Durch den demografischen Wandel möchten viele Senioren aus ihren großen Häusern jetzt in Wohnungen umziehen — und dabei möglichst in Sprockhövel bleiben. Hoven begrüßt deshalb die Idee, die Wiese im Herzen Sprockhövels zu bebauen.

Das Grundstück hat eine Größe von rund 7900 Quadratmetern. In seinem Konzept sieht der Investor etwa 20 Doppel- und Reihenhäuser vor sowie ein Mehrfamilienhaus mit barrierefreien Wohnungen. Das neue Wohnviertel soll durch eine öffentliche Stichstraße mit Wendehammer von der Eickerstraße aus erschlossen werden, ergänzt durch eine zweite, private Stichstraße. Eine direkte Zufahrt auf die Grundstücke von der Eickerstraße aus ist nicht vorgesehen.

Direkt an der Eickerstraße möchte der Investor Doppelhaushälften mit Flachdächern und Dachterrassen bauen. Dahinter plant er zweigeschossige Hausgruppen mit Satteldächern. Das viergeschossige Mehrfamilienhaus könnte 15 Wohneinheiten mit jeweils zwischen 60 und 80 Quadratmetern umfassen. Die oberste Etage soll als Staffelgeschoss etwas kleiner ausfallen. „Das ist ein Projekt, das bezahlbaren Wohnraum für Familien und Senioren bietet“, lobt Hoven. Die Stadtverwaltung befürwortet deshalb die Initiative. Gleichzeitig stellt Hoven auch die Frage, ob nicht noch mehr Mehrfamilienhäuser in dieser zentralen Lage sinnvoll wären.

Wenn sich der Stadtentwicklungs-Ausschuss einig ist, dass die Verwaltung für das Gebiet einen Bebauungsplan erstellen soll, wird das Prozedere trotzdem rund zwei Jahre in Anspruch nehmen - obwohl das Gebiet für den neuen Bebauungsplan gegenüber 2010 schon verkleinert wurde. „Unsere Bau-Aufsicht und Bau-Planung sind derzeit sehr ausgelastet“, erklärt Hoven. Bis die ersten Bagger anrollen können, vergeht also noch etwas Zeit.