Stadt wehrt sich gegen Bäder-Kritik: "Falsche Zahlen"
Aussagen des Steuerzahlerbundes über die Zuschüsse für den Badebetrieb seien veraltet und falsch. Nach den Ferien sind wieder fünf Hallenbäder in Betrieb.
Wuppertal. Der Betrieb von Bädern zählt nicht zu den städtischen Pflichtaufgaben. Kein Wunder, dass deshalb bei kommunalen Sparrunden städtische Frei- und Hallenbäder oft ganz oben auf der Streichliste stehen. Dem Bund der Steuerzahler scheint der Rückbau kostspieliger Bäder in NRW noch nicht schnell genug zu gehen. Den Kommunen in NRW wurde zuletzt folgende Rechnung präsentiert: Mit bis zu 14 Euro pro Besuch und Badegast werden im Land die Schwimmbäder bezuschusst.
Am Pranger steht auch die Stadt Wuppertal, die auf der Negativliste des Steuerzahlerbundes mit 12,19 Euro Zuschuss pro Badegast den vierten Platz unter den NRW-Städten einnimmt.
„Die Zahlen des Bundes der Steuerzahler sind veraltet und für Wuppertal falsch berechnet“, sagt Peter Keller, Leiter des Sport- und Bäderamtes. So seien für Wuppertal Zahlen aus dem Jahr 2009 herangezogen worden. Inzwischen habe die Stadt Wuppertal fünf Bäder in private Hände gegeben“, erklärt Keller. Noch gravierender: „Wir haben Angaben zu den Einnahmen der Bäder gemacht, aber die sind in der Berechnung nicht berücksichtigt worden.“
Für unseriös hält Keller den Vergleich der Städte untereinander. „Wer die Bäderlandschaft in Wuppertal mit der in Siegburg vergleicht, oder wer die Schwimmoper mit einem beliebigen Hallenbad in einen Topf wirft, der vergleicht Äpfel mit Birnen.
Die Personalkosten für die Schwimmoper seien schon aufgrund der Ausstattung und Größe des Bades höher als im 08/15-Bad. Und während private Betreiber 400-Euro-Kräfte einstellen dürften, halte sich die Stadt an Tarife. Der Zuschussbedarf pro Badegast liege jedenfalls niedriger als 12,19 Euro. Wie hoch er aktuell ist, werde zurzeit von der Stadt berechnet.
Die Stadt unterhält fünf Hallenbäder (Schwimmoper, Röttgen, Schwimmleistungszentrum, Langerfeld, Cronenberg) sowie das Freibad Mählersbeck in eigener Regie. Klaus Fechtenhövel, Vorsitzender des Stadtsportbundes, geht davon aus, dass die Bäderlandschaft das bevorstehende Sparpaket überdauern wird. Der Sport habe bereits seinen Beitrag zur Etat-Konsolidierung geleistet.