Stadt Wuppertal erhält zusätzlich 2600 Impfdosen für einen Modellversuch Wuppertal impft zusätzlich Lehrer und an sozialen Brennpunkte

Wuppertal · Die Stadt Wuppertal bekommt 2600 Impfungen, die in Brennpunkten verimpft werden sollen. Außerdem ist eine Sonderaktion für Lehrer geplant.

Die Impfungen in Köln-Chorweiler sind Vorbild für zahlreiche Städte in NRW. Auch die Stadt Wuppertal will an sozialen Brennpunkten Impfungen anbieten.

Foto: dpa/Oliver Berg

Mit bis zu 1400 Impfungen pro Tag läuft das Impfzentrum auf dem Campus Freudenberg seit Beginn des Monats Mai auf Hochtouren. Außerdem steigt die Zahl der Impfungen in den Arztpraxen an. Nun plant die Stadt 2600 Impfungen zusätzlich an sozialen Brennpunkten. Eine weitere Sonder-Impfaktion ist vom 20. bis 22. Mai für Lehrer an weiterführenden Schulen geplant.

Die Stadt Wuppertal hatte sich für einen Modellversuch des Landes NRW beworben und nun den Zuschlag für die Lieferung von 2600 Dosen des Wirkstoffs Johnson & Johnson erhalten. Diese Impfungen sollen durch mobile Impfteams an sozialen Brennpunkten in der Stadt verimpft werden. Ort und Zeitpunkt stehen noch nicht fest.

„Der Impfstoff von Johnson & Johnson muss nur einmal verabreicht werden, das erleichtert die Organisation sehr“, sagt Johannes Slawig, Leiter des Krisenstabs der Stadt Wuppertal. Von Vorteil sei, dass die 2600 Impfdosen zusätzlich vom Land geliefert würden und somit keinerlei Umschichtungen erforderlich seien, um diese Impfungen vornehmen zu können. Die Stadt Köln dient mit einer Impfaktion im Stadtteil Chorweiler als Vorbild für zahlreiche Städte in NRW.

„Die Nachricht, dass wir zu den Modellkommunen zählen, hat uns am Donnerstag erreicht. Bis zum Dienstag müssen wir unser Konzept vorlegen. Noch stehen Ort und Termine für die Einsätze der mobilen Impftrupps noch nicht fest. Standorte beziehungsweise Anlaufstationen für die Impfwilligen könnten zum Beispiel Jugendeinrichtungen oder Stadtteilbibliotheken sein. Den Vorschlag des CDU-Kreisvorsitzenden Rolf Köster, in Zukunft Gotteshäuser wie Kirchen oder Moscheen zu nutzen, beurteilt Johannes Slawig skeptisch. „Es handelt sich um mobile Impfteams, die gleich nach den Impfungen wieder ihre Zelte abgebaut haben.“ Neben dem Impfzentrum am Freudenberg werde es kein weiteres in Wuppertal geben.

Voraussichtlich am 26. Mai werden die Schulen in Wuppertal wieder den Wechselunterricht aufnehmen. Auf diesen Termin ausgerichtet, sollen rund 1000 Lehrer der weiterführenden Schulen vom 20. bis 22. Mai eine Erstimpfung erhalten. Voraussetzung für eine Teilnahme an dieser Sonderimpfung ist allerdings, dass die jeweilige Schule bereits eine entsprechende Liste bei der Stadt eingereicht hat. Die Impfdosen stammen  aus dem Bestand der Stadt  und resultieren daraus, dass bereits vergebene Impftermine nicht wahgenommen wurden.  „Die betreffenden Lehrer werden bis zum Montag per Mail ein Terminangebot für die Impfstoffe Biontech und Moderna erhalten. Wer schon anderweitig geimpft wurde, der möchte bitte seinen Termin stornieren, damit andere eine Chance auf eine Impfung erhalten“, sagt Johannes Slawig.

Am Freitag, 14. Mai um 11.15 Uhr meldete die Stadt für Wuppertal einen Inzidenzwert von 128,45. Die Zahl der Neuinfektionen liegt bei 456 innerhalb von sieben Tagen. Bei einer Inzidenz unter 150 wird es laut der Bundesregelung zur Notbremse im Infektionsschutzgesetz wieder möglich sein, mit Termin und mit einem aktuellen negativen Testergebnis einzukaufen. Allerdings muss der Inzidenzwert zunächst an fünf Tagen stabil unter 150 liegen, bevor dann am übernächsten Tag die Lockerung erfolgen könnte. Johannes Slawig rechnet deshalb frühestens Ende der kommenden Woche mit der dafür erforderlichen Verfügung des Landes:  „Die Stadt Wuppertal hat wie auch in der Frage Distanz- oder Wechselunterricht an den Schulen ab einem Inzidenzwert von 165 keine Verfügungsgewalt, sondern sie liegt aufgrund der Bundesregelung zur Notbremse allein beim Land NRW.“