Natur und Umwelt Stadt fällt im Winter 197 Bäume

Wuppertal · Unwetterschäden, Krankheiten und Käfer bereiten Wuppertals Wäldern Probleme.

Archivfoto: Anna Schwartz

Foto: Schwartz, Anna (as)

Wuppertals Wälder müssen viel aushalten. Neben Schädlingen und Pilzerkrankungen machen in diesem Jahr auch Hitze und Trockenheit sowie Unwetter und Stürme den Bäumen zu schaffen. Jetzt hat die Stadt Bilanz gezogen und eine Liste der im kommenden Winterhalbjahr zu fällenden Bäume erstellt. Bis Anfang November werden diese geplanten Baumfällungen in den Bezirksvertretungen erläutert. Ausgewiesen sind in den Listen dabei nur zu fällende Bäume ab einem Stammumfang von 120 Zentimetern. Die Gesamtzahl wird folglich deutlich darüber liegen.

Durch diese Eingrenzung aber hat die Verwaltung 197 zu fällende Einzelbäume in Grünanlagen, Straßen und städtischen Gebäudeflächen ausgewählt. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 waren es 245 Bäume.

Dabei haben sich durch die Folgeschäden des Sturms Friederike im Januar und durch das Unwetter Ende Mai sogenannte Gefahrenbäume entwickelt. Diese Bäume sind jedoch schon in der Auflistung der Stadt enthalten. Dass die Zahl der jetzt zu fällenden Bäume dennoch geringer als in 2017 ist, liegt auch wieder an den Wetterereignissen. Sturm und Unwetter haben bereits einfach viele Bäume „gefällt“. Infolge der Sommerdürre müssen in diesem Jahr auch besonders Borkenkäferschäden eingedämmt werden. Viele befallene Fichten werden daher gefällt.

Trotzdem lassen sich nicht alle anstehenden Baumfällungen auf direkte oder indirekte Wetterfolgen zurückführen. Ein akutes Problem für die Robinien, beispielsweise an der B 7, ist die sogenannte Stockfäule. Eine Pilzerkrankung, die auch in den kommenden Jahren zu Robinien-Fällungen führen wird.

Auch bei Eschen führt ein Pilzbefall dazu, dass zuerst Eschentriebe, dann Äste, schließlich ganze Bäume absterben. Und auch wenn sich jetzt zeigt, dass manche Eschen bereits resistent gegen den Pilz sind, werden mittelfristig weitere Fällungen dieser Bäume anstehen.

Die meisten der ausgewiesenen Einzelbäume müssen in den Bezirken Uellendahl-Katernberg (68) und Elberfeld (41) gefällt werden. Hier sind vor allem Eschen, Eichen und Buchen betroffen. In Langerfeld-Beyenburg (19), Elberfeld-West (18), Oberbarmen (16), Cronenberg (12) und Barmen (11) stehen dagegen deutlich weniger Baumfällungen an. Und in Vohwinkel (8), Heckinghausen (3) und Ronsdorf (1) liegen die Zahlen im einstelligen Bereich.

Ersatzpflanzungen und Waldpflegemaßnahmen im Tal

Dafür sind grundsätzlich Ersatzpflanzungen vorgesehen. Im Jahr 2018 stehen für neue Bäume 30 000 Euro aus dem städtischen Haushalt zur Verfügung. Dort, wo Straßenbäume gefällt werden, werden Ersatzpflanzungen zusätzlich mit Spenden finanziert. Die Ersatzpflanzungen werden dabei jeweils im Frühjahr und Herbst vorgenommen.

Unter Umständen kann man jedoch auch auf Ersatzpflanzungen verzichten. Zum Beispiel dann, wenn eine ausreichende „Naturverjüngung“, eine natürliche Reproduktion eines Baumbestandes, vorhanden ist.

Neben den Baumfällungen unternimmt die Stadt auch Waldpflegemaßnahmen. Im Rahmen dieser werden beispielsweise Bäume gefällt, die andere, gut veranlagte Bäume im Wachstum behindern würden. Die bestehenden Bäume erhalten dadurch mehr Licht und Wasser zum Wachsen und machen den Wald resistenter – etwa gegen Sturm- und andere Schäden.

Notwendig sind Waldpflegemaßnahmen etwa alle fünf bis zehn Jahre. Generelles Ziel dieser Maßnahmen ist, die Stabilität und die Ökologie der Wälder zu erhalten.