Verkehr Verwaltung will mehr Busspuren für Radfahrer freigeben

Elberfeld · Bezirksvertretungen beraten über Straßen. Die Gathe wird Thema.

Die Stadtverwaltung will mehr Busspuren freigeben – über die Gathe soll dabei ebenfalls entschieden werden.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

. Die Stadt will weitere Busspuren für den Radverkehr freigeben. Auf einer Liste, die aktuell durch die Bezirksvertretungen geht, sind vier Strecken in Elberfeld aufgeführt: Neviandtstraße, Gaußstraße, Ferdinand-Schrey-Straße und Friedrich-Ebert-Straße/Robert-Daum-Platz. Für Diskussionen sorgte aber eine Straße, die in dieser im Ratsinformationssystem (RIS) online bereits einsehbaren Vorlage gar nicht auftaucht: die Gathe.

Dass auch zu dieser Straße zwar schon eine Vorlagennummer genannt worden ist, diese aber bis Mittwoch nicht im RIS zu finden war, hatte zum Beispiel Ulrich Schmidt von der IG Fahrradstadt kritisiert — und die Besorgnis geäußert, dass die Gathe, deren Freigabe die Fahrradlobby schon seit langem fordert, wieder geschoben wird. Auch Norina Peinelt, städtische Beauftragte für den nicht-motorisierten Verkehr, hatte schon Ende August gegenüber der WZ angekündigt, dass die Freigabe der Gathe eigentlich schon im Oktober in der BV Elberfeld beraten werden sollte.

Nun wird es aber der 6. November, wie Thorsten Wagner, Abteilungsleiter im Ressort Straßen und Verkehr der Stadt, erklärt. Der Grund sei, dass die Freigabe der Busspur an der Gathe sich komplizierter gestaltet als bei den anderen. Dort sei nur eine neue Beschilderung notwendig gewesen, weshalb alle vier Strecken in eine Vorlage „gepackt“ wurden.

Die Freigaben der Straßen soll wenn auf Dauer erfolgen

Bislang hat die Stadt bereits die Busspuren auf der Bundesallee von Kasinostraße bis Robert-Daum-Platz sowie Neuenteich und Oberer Grifflenberg freigegeben. Auch bei den vier neuen hat sie keine Bedenken. Dass es im Zuge der Beschleunigung für den ÖPNV in der Vergangenheit Fördermittel gegeben hat, sei kein Problem. Zur Verbesserung der heutigen Verkehrssituation sei die Freigabe sinnvoll, so die Verwaltung, und sorge nicht für eine Verschlechterung des ÖPNV. Zudem solle die Freigabe nicht als Verkehrsversuch, sondern auf Dauer erfolgen. Im Falle eines nicht zu erwartenden Misserfolges lasse sich die Regelung immer noch zurücknehmen, heißt es.

Dass es um die vier Straßen große Diskussionen in der BV Elberfeld geben wird, glaubt Klaus Lüdemann, Mitglied der Grünen, nicht. Grundsätzlich befürworte seine Fraktion die Freigabe von Busspuren. Bei den bislang schon freigegebenen Busspuren zum Beispiel an der Kasinostraße habe er kaum etwas im Nachhinein gehört, „weder positiv noch negativ“. Die Frage sei auch, wie viele Nutzer es dort überhaupt gebe.

Interessanter sei die Gathe. „Da bin ich gespannt, wie die Stadt das umsetzen will.“ Er weist allerdings darauf hin, dass jetzt schon viele Radfahrer die vorhandene Busspur dort nutzen — was eigentlich verboten ist. est