Wuppertal Stadthalle macht 76 000 Euro Gewinn

Die gute Auslastung der Säle hat zu einer Bilanz geführt, die deutlich über dem Plan liegt. Die Prognose für 2017 ist optimistisch.

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Wuppertal. Die Bilanz fällt besser aus, als erwartet. Die Historische Stadthalle erwirtschaftet im laufenden Jahr voraussichtlich einen Überschuss von rund 76 500 Euro. „Die Hochrechnung zeigt bisher, dass wir deutlich über dem Plan abschließen könnten“, sagt Geschäftsführerin Silke Asbeck hörbar zufrieden. Einkalkuliert war lediglich ein Gewinn von etwas mehr als 2000 Euro.

Die deutliche Steigerung ist auch eine Folge des strikten Sparkurses, den die Verantwortlichen in den vergangenen Jahren eingeschlagen haben. „Wir hatten sehr schwierige Zeiten. Die Konsequenz ist eine sehr dünne Personaldecke und ein stringentes Kostenmanagement“, betont Silke Asbeck. Gleichzeitig habe sich die Buchung der Säle stabilisiert. Es gingen mehr Veranstaltungen über die Bühne als geplant. „Im vergangenen Jahr hatten wir 516 Buchungen und liegen 2016 auch wieder in diesem Bereich.“ Genau ließe sich das allerdings noch nicht sagen. „Wir liegen damit bei rund 90 Prozent Auslastung.“

Viel Raum für Steigerungen gebe es allerdings nicht. „Parallelveranstaltungen sind nicht immer möglich, um Störungen zu vermeiden“, sagt Silke Asbeck. Sie ist so zufrieden mit der Entwicklung, dass die Prognose für 2017 deutlich optimistischer ausfällt. Laut Plan sind dann Gesamterlöse von rund 2 828 000 Euro einkalkuliert, denen Kosten von 2 817 000 Euro gegenüberstehen. Daraus ergebe sich ein Überschuss von etwas mehr als 10 000 Euro. Mehr möchte die Geschäftsführerin lieber nicht prognostizieren. „Denn wir sind stark konjunkturabhängig. Wenn die Wirtschaft schwächelt, feiern die Unternehmen Weihnachten oder Jubiläen deutlich kleiner.“ Eine Absage könne bereits die gesamte Bilanz verhageln. „Als im März eine Veranstaltung abgesagt wurde, sind wir sofort ins Minus gerutscht. Das Geschäft kann schnell einbrechen.“

Bei den Kosten ist das Personal der größte Posten, denn für die Instandhaltung ist das Gebäudemanagement verantwortlich. „Aktuell lassen wir die Fenster sanieren und als nächstes Großprojekt ist die Fassade dran“, sagt Stadtsprecherin Martina Eckermann. Die Planungsmittel dafür würden 2017 in den Haushalt eingestellt, die Umsetzung könnte 2018/19 folgen. „In unserem Plan zur Stadthalle 2025 sind unter anderem Investitionen in die Technik vorgesehen, da die Anforderungen durch die Veranstalter seit der Sanierung erheblich gestiegen sind.“ Langfristig müsse auch der gesamte Parkettboden im großen Saal aufgenommen werden. „Dann sehen wir, was wir dort an Technik drunter legen können.“

Zusatzleistungen sind für Silke Asbeck das Zauberwort, um langfristig in der Gewinnzone zu bleiben. „Gemeinsam mit den Kunden entwickeln wir gerade eine Event-App. Sie könnte die Teilnehmerregistrierung und -Anmeldung abwickeln sowie Ausstellungsplanung und Kongressmanagement erleichtern. Damit könnten wir einen zusätzlichen Service anbieten.“

Bis zum Start könnte es aber noch mindestens ein Jahr dauern. „Da wir das Angebot ganz auf die Bedürfnisse der Kunden zuschneiden möchten, ermitteln wir zunächst in einer Dialogwerkstatt die Anforderungen“, sagt Silke Asbeck. Denn mit der ausgezeichneten Akustik und dem historischen Ambiente des Hauses, das zu den schönsten in NRW zählt, lassen sich die Säle alleine nicht füllen. „Gerade im Business-Bereich müssen wir sehr auf die Kunden eingehen. Sie müssen jederzeit das Gefühl haben, dass sich jemand um sie kümmert.“