24 Anker für den Stausee
Baustart am Ausflugziel: Bis Anfang 2011 investiert der Wupperverband insgesamt vier Millionen Euro in die Anlagen-Sanierung.
Beyenburg. Sieben Wochen lang wurde die Baustelle eingerichtet. Nach ersten Vorarbeiten geht es am Beyenburger Stausee nun in die Vollen: Wie berichtet, wird die mehr als 50 Jahre alte Anlage für insgesamt gut vier Millionen Euro auf Vordermann gebracht. Dazu sind bis zum Abschluss aller Arbeiten Anfang 2011 drei Bauabschnitte vorgesehen.
Zunächst einmal wurden die Oberflächen der Südmauer und am festen Wehr des Stausees abgefräst. Vor dem Abschluss der Sanierung werden sie mit einer neuen Schicht aus Spritzbeton versehen. Bevor es so weit ist, bleibt allerdings eine Menge zu tun: Im ersten Bauabschnitt wird der Grundablass erneuert. "Er lässt sich mit dem Stöpsel einer Badewanne vergleichen", erklärt Claudia Klerx vom Wupperverband beim Ortstermin: Der Ablass reguliert unterhalb des Stauwärterhauses die Wasser-Abgabe aus dem Stausee.
Im Herbst geht es dann an den zweiten Bauabschnitt: Er konzentriert sich auf das bewegliche Sektorwehr aus Stahl, das ebenfalls in die Jahre gekommen ist. Ersetzt wird es durch eine hydraulisch bewegte Wehrklappe, die wegen ihrer bauchigen Form auch als "Fischbauchklappe" bezeichnet ist. Um das gefahrlos zu erledigen, wird zwischen Oktober 2009 und April 2010 der Wasserstand im Stausee abgesenkt.
Hintergrund ist auch, dass für den Einbau der neuen Klappe vorübergehend 60Zentimeter der Oberkante des festen Stauwehrs abgetragen werden müssen. Sobald das bewegliche Wehr-System ersetzt ist, geht es im dritten Bauabschnitt an die Oberfläche des festen Stauwehrs und die vorbereitenden Arbeiten am Fischaufstieg. Er soll das Gewässer auch am Stausee für dessen natürliche Bewohner durchgängig machen. Auch die Arbeiten an der Elektrotechnik werden in der letzten Phase erledigt.
Seit 14 Tagen wird am Beyenburger Stausee auch unter Wasser gearbeitet: Zwei Taucher sind unter anderem mit Bohr- und Stemmarbeiten beschäftigt.
Noch tiefer reichen allerdings die insgesamt 24 massiven Stahl-Anker, die das feste Stauwehr mit dem Felsgestein darunter verbinden werden. Das berichtet Projektleiter Thorsten Luckner: Mindestens 14 Meter tief - und bei Bedarf noch tiefer - wird dazu gebohrt. Bei allen Belastungen für die Anwohner in Beyenburg lege man großen Wert auf eine "gute Nachbarschaft" und strikt einzuhaltende Arbeitszeiten - täglich von 7 bis 18 Uhr.