49 Stufen bis zum nächsten Briefkasten
Die Post hat einige Standorte eingespart. Das schafft weite Wege.
Beyenburg. Marianne L. (Name von der Redaktion geändert) schreibt gerne an Freunde und Verwandte. Doch die 78-Jährige nutzt nicht den PC, sie greift zum Kugelschreiber. „Ich schreibe noch alles mit der Hand. Von Mails halte ich auch nicht viel. Die wirken oft unpersönlich.“ Also greift sie zum Schreiber und macht sich auf den Weg von Unterbeyenburg, wo sie wohnt, bis zum Amtshaus im oberen Beyenburg.
Doch der Weg ist beschwerlich. Gleich 49 Stufen sind es bis zur Kirche, auf der anderen Seite gibt es nur 18 Stufen. Doch egal wie: Es geht steil bergauf. Bis zum Amtshaus, am Kriegermal, wo ein Briefkasten (Symbolfoto: Archiv) hängt, ist es noch ein langes Stück.
Früher gab es in Beyenburg natürlich mehr Briefkästen, so auch am Bilstein. Jetzt stehen die gelben Kästen noch in Sondern und am Siegelberg. Auch bis dahin sind die Wege weit.
„Doch in Zeiten des Internets wird nicht mehr soviel Post eingeworfen“, sagt Dieter Pietruck, Pressesprecher bei der Deutschen Post. Der Trend ginge dahin, immer mehr Briefkästen abzubauen. Laut Pietruck gebe es auch immer mehr Senioren, die fit am Computer seien. „Mehr als man denkt.“
Für den Postkonzern gilt außerdem, dass der Weg zum Briefkasten bis zu einem Kilometer betragen darf. Marianne L. bleibt trotzdem lieber bei der Tinte.