Ärger mit der Telekom: „Das ist wie im Mittelalter“
Seit Juni dieses Jahres warten die Bewohner des Bergischen Plateaus auf Telefon und Internet — die Lösung ist erst 2012 in Sicht.
Oberbarmen. Britta Flemming und Martin Wersdörfer sind sauer. Seit einigen Monaten wohnen sie auf dem Bergischen Plateau — alles könnte so schön sein. Doch ihnen fehlt etwas, das für ein Neubaugebiet eigentlich selbstverständlich sein sollte: ein Telefon- und Internetanschluss. Die WZ berichtete bereits mehrmals über die Probleme mit der Telekom. Am WZ-Mobil machten die Anwohner ihrem Ärger Luft.
„Ich habe schon unzählige Male mit Mitarbeitern der Telekom gesprochen. Man hat mir schon öfters versichert: Alles kein Problem“, sagt Wersdörfer. Doch passiert ist bisher nichts. Einige Anwohner haben zwar mittlerweile einen Telefonanschluss, aber der Großteil wartet immer noch. „Mein Sohn hatte am Wochenende Fieber. Ich konnte nicht im Internet nachschauen, welcher Kinderarzt geöffnet hat“, erzählt Flemming und schüttelt mit dem Kopf.
Thomas Römer hat jetzt immerhin einen Brief bekommen, dass bis zum 26. November bei ihm das Telefon funktionieren soll. „Aber das ist einfach zu spät.“ Er wohnt bereits seit Juni in seinem Haus. Vor allem sei vom Internet noch keine Rede gewesen. „Und in der heutigen Zeit ist das Internet ja wohl wichtiger als ein Festnetz — fast jeder hat doch ein Handy“, schließt sich seine Nachbarin Britta Ehbrecht an. Ihr Termin mit einem Techniker wurde gerade erst verschoben.
Eigentlich fehle nur noch ein passendes Endgerät im Verteilerkasten, dann wäre ein Internetanschluss schnell möglich — das versichern die Anwohner einstimmig, sie hätten sich informiert. „Die Telekom hat ja sogar am Anfang vergessen, die Kabel reinzulegen“, erinnert sich Daniel Benninghoven. „Das stimmt“, bestätigt Achim Behn vom Vermarkter, der Deutschen Reihenhaus AG, der ebenfalls zum WZ-Mobil gekommen ist. „Wir haben nach mehreren Gesprächen mit der Telekom jetzt eine verbindliche Zusage für den 28. Februar bekommen.“
Verärgert sind die Anwohner auch über die Kommunikation mit der Telekom: „Wir erhalten ständig widersprüchliche Aussagen von der Hotline. Ein Mitarbeiter hat mir sogar gesagt, alles sei funktionstüchtig, ich müsse nur das Telefon anschließen“, erinnert sich Daniel Benninghoven. Elke Noppeney bestätigt die Probleme: „Wir haben DSL und Telefon zusammen bestellt. Ein Mitarbeiter der Telekom hat uns gesagt, dass man den Auftrag zum Telefonanschluss erst mal habe liegen lassen, weil ja noch kein Internet verfügbar sei.“
Auch ein Anbieterwechsel weg von der Telekom würde den Anwohnern wohl nicht helfen: Censiz Colak hat seinen Internetanschluss bei Vodafone bestell. „Ich bekomme überhaupt keine konkreten Informationen. Nur ein Schreiben, dass man sich bemühe, eine schnelle Lösung zu finden, habe ich erhalten.“ Immerhin: Vodafone hat dem Studenten einen UMTS-Stick für seinen Computer geschickt, der ihm den Zugang zum Netz ermöglichen soll. „Leider ist der Empfang hier sehr schlecht. Wenn ich per UMTS ins Internet will, muss ich ins Dachgeschoss. Das ist keine Lösung.“