Alles neu im zweiten Zuhause
Langerfeld: Nach einer Komplettrenovierung wurde der Jugendclub Raphaelo neu eröffnet. Den Kindern gefällt’s.
Langerfeld. Vorbei mit dem Muff einer Bausünde aus den Sechziger Jahren: Nach einer Grundsanierung hat der Jugendclub Offene Tür (OT) Raphaelo ein neues Gesicht. Den Umbau hat sich die katholische Kirche als Träger der Einrichtung mehrere Hunderttausend Euro kosten lassen. Am Samstagnachmittag haben Kinder, Jugendliche und Eltern die Wiederöffnung gefeiert.
Der Jugendtreff wurde im Wortsinne einem völligen Tapetenwechsel unterzogen: Der orangefarbene Wandanstrich ist weißer Raufaser gewichen. Der graue Teppich wurde herausgerissen, dafür helles Parkett verlegt, alte Tische und Stühle gegen neues Mobilar getauscht. Auch die dunklen Holzdecken, die wie eine Gewitterwolke in allen Räumen hingen, sind abmontiert.
"Die Atmosphäre ist frischer als zuvor", bekräftigt folgerichtig Benedikt Schmetz, der Pfarrer der Gemeinde und fügt an: "Wir haben die Sonne reingelassen." In seinen Augen war die Grundsanierung des Jugendclubs nach knapp einem halben Jahrhundert eine Notwendigkeit. Für das Team der Offenen Tür war es wichtig, dass bei der Umgestaltung die "Bedürfnisse der täglichen Jugendarbeit" berücksichtigt wurden, sagt Mitarbeiterin Ute Steckelings.
Vor allem die Jugendlichen hatten in der Vergangenheit eher das Nachsehen. In zwei kleinen, voneinander abgeschirmten Kammern im Erdgeschoss war bisher kein Miteinander möglich. Das ist jetzt anders: Durch einen Wanddurchbruch entstand ein großzügiger Raum - das so genannte Billard-Café.
Das kommt bei Christian Kanemeyer (16) und Ricardo Piras (15) gut an. "Die Offene Tür ist unser zweites Zuhause", sagt Christian. Die Freunde schauen jeden Tag im Treff vorbei. An der neuen Bar greifen die coolen Jungs dann auch mal zu den "Singstar"-Mikros: Nenas "99Luftballons" in einer kratzigen Rockversion. Ihre Stimmen ölen sie mit einer Cola. "Unsere Freizeit hat an Wert gewonnen", sagt Ricardo.
Ein weiterer Vorteil der Renovierung: Die Übermittag-Betreuung - eine Kooperation der Offenen Tür und der Grundschule Windthorststraße - ist nun leichter zu organisieren als zuvor. Denn den Mitarbeitern und den 26 Grundschülern steht jetzt ein großer Saal für Mittagessen und Hausaufgaben-Betreuung zur Verfügung. Die ebenfalls neue Einbauküche haben die Kleinen auch schon eingeweiht: "Ich habe Apfelkuchen gebacken", sagt Joeline(7) - ganz wie Zuhause.