Brücke Brändströmstraße: BV kritisiert höhere Kosten

Heckinghausens Stadtteilvertreter diskutierten außerdem über den Bedarf an Kindergarten- und Schulplätzen.

Foto: Anna Schwartz

Heckinghausen. Dass auch Heckinghausen ein Stadtteil im Wandel ist, offenbarte sich am Dienstagabend einmal mehr in der Sitzung der Bezirksvertretung im St.-Lazarus-Haus. So hatte insbesondere der geplante Neubau des Heckinghauser Stadtteilzentrums für öffentliches Interesse gesorgt und immerhin 15 neugierige Zuhörer an die Bleiche gelockt. „Sehr erfreulich, dass an der aktuellen Stadtteilentwicklung so viele Menschen interessiert sind“, lobte die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Renate Warnecke. Sie blickt jedoch nach wie vor auf so manche zu beseitigende Baustelle.

Im wahrsten Sinne des Wortes ist dies hinsichtlich des langwierigen Brückenumbaus an der Brändströmstraße der Fall. „Dieser Umbau ist ein Ärgernis und eine scheinbar unendliche Geschichte“, prangerte Warnecke an und gab zu bedenken, dass sich das Bauprojekt und die damit verbundenen Sperrungen nun schon drei Jahre lang hinzögen und von Seiten der Bahn immer wieder verzögert würden. So sei es in Folge abzuschaltender Stromleitungen „immer schwer, mit der Bahn Abstimmungen zu treffen“, weiß die Bezirksvertreterin und versprach, das Vorankommen des Projekts weiter mit Argusaugen zu begutachten. Negativ aufgenommen habe man zudem die Verteuerung des Bauvorhabens um 780 000 Euro auf Gesamtkosten von nunmehr 3,23 Millionen Euro.

Dringender Handlungsbedarf bestünde außerdem im Schulwesen, wo dem aktuellen Schulentwicklungsplan zufolge auch in Heckinghausen schon bald deutlich zu wenig Schul- und Kindergartenplätze zur Verfügung stünden. „Wuppertal ist eine wachsende Stadt, was nicht zuletzt auch Heckinghausen betrifft.

Schließlich sind hier in den vergangenen Jahren besonders viele junge Familien hingezogen“, erörterte Warnecke. „Die Schulen und Kindergärten in Heckinghausen sind schon jetzt voll, wobei sich die Schülerzahlen in den nächsten Jahren noch erhöhen werden.“ So sei es schon jetzt so, dass viele „im Grunde froh sein müssen, überhaupt einen Platz zu haben“ und ihr Kind nicht selten in anderen Stadtteilen unterbringen müssten. Für einen auch in Zukunft möglichst wohnortnahen Platz müssten dringend neue Grundschulen und Kindergarten entstehen. Deshalb, so Warnecke, sei es ganz wichtig, sich nun auf Standortsuche zu begeben und mögliche Grundstücke zu finden.

Steigenden Zuwachs verzeichnet in Heckinghausen auch die Radfahrerszene, was die Bezirksvertretung nun zur Beantragung zusätzlicher Fahrradabstellanlagen bewogen hat. Nun ist es an der Verwaltung, Bedarf und Umsetzung zu prüfen. „Die jetzigen Anlagen reichen nicht aus. Vor allem an der Heckinghauser Halle gibt es nichts Vernünftiges“, findet Warnecke. So müssten dort nicht nur mehr Stellmöglichkeiten entstehen, sondern vor allem sicherere Ständer im Hinblick auf einen ausreichenden Diebstahlschutz. Besonderen Bedarf würde es zudem im Bereich des Stadtteiltreffs geben. „Es gibt immer mehr Radfahrer, wobei insbesondere die Heckinghauser Straße eine wichtige Verbindungsroute darstellt“, weiß die Bezirksbürgermeisterin und stellt die Schaffung dortiger Radschutzstreifen als zukünftiges Projekt in Aussicht.

Seine Umsetzungsempfehlung hat die Bezirksvertretung auch hinsichtlich einer Schwarzbach-Radtrasse gegeben, so dass man nun auf eine baldige Zustimmung des Rats hofft. Um den Ausbau der südlich an die Nordbahntrasse angrenzenden, zurzeit noch brach liegenden Strecke umzusetzen, muss das Gebiet zunächst von der Stadt gekauft und anschließend an die für den Bau verantwortliche Trassengesellschaft verpachtet werden. „Es wäre schön, wenn es diesen Anschluss geben würde, zumal inzwischen auch die nötigen Gelder vom Land genehmigt worden sind“, konnte Warnecke hier bereits eine positive Entwicklung vermelden.