Nächstebreck: Zufrieden mit Kompromiss
Auf der Jahreshauptversammlung des Bürgervereins war auch das geplante Gewerbegebiet im Stadtteil Thema.
Nächstebreck. In den Veranstaltungsraum der „Neuen Welt“ mussten weitere Stühle gestellt werden, damit alle Mitglieder des Nächstebrecker Bürgervereins Platz hatten. Hermann Josef Richter, der Vorsitzende, hatte zur Jahreshauptversammlung eingeladen und viel Positives zu berichten. Die Nächstebrecker hatte im vergangenen Jahr vornehmlich die geplante Industrieansiedlung in Nächstebrecks „grüner Lunge“ bewegt.
Richter war vor einem Jahr einstimmig der Auftrag erteilt worden, mit den Verantwortlichen der Stadt einen Kompromiss auszuhandeln, mit dem sowohl die Anwohner im als Industriegebiet ausgewiesenen Bereich wie auch die Wirtschaftsförderung leben kann. Der Vorsitzende schilderte die kontroversen Gespräche, die kurz vor dem Scheitern waren, ehe man übereinkam, 50 Prozent der Fläche industriell zu bebauen und die Hälfte rund um Hölken als grüne Erholungsfläche zu belassen. „50 000 Quadratmeter grün, 50 000 werden Gewerbegebiet“ lautete die akzeptierte Formel.
Die Versammlung mit etwa 80 von insgesamt 326 Mitgliedern („Vier sind heute Abend dazugekommen“, so Richter) honorierte die Ausführungen und den ausgehandelten Kompromiss mit viel Beifall.
Aber die Nächstebrecker haben ein weiteres Problem, nämlich den Schulweg zur Grundschule Hottenstein, der entlang der Wittener Straße führt, bisher zum Glück allerdings noch keinen Unfallschwerpunkt gebildet hat. Die Wittener Straße wird von Schwerlastverkehr und vielen Autos auf dem Weg zur A 46 frequentiert. Und da der Gehweg mit rund 80 Zentimetern Breite einfach zu schmal ist, sieht man schon allein darin eine Gefahr für Kinder wie auch für Erwachsene.
Dazu kommt, dass die stattlichen Linden am Rand, beziehungsweise deren Wurzeln im Laufe der Jahrzehnte die Gehwegplatten hochgedrückt und gefährliche Stolperkanten erzeugt hatten. „Da müssen wir eine Lösung finden“, so Richter, der allerdings hofft, diese im Laufe des März präsentieren zu können.
Fix und fertig war zur Jahreshauptversammlung das erste, 56 Seiten starke Nächstebrecker Jahrbuch des Bürgervereins mit einer Auflage von 4000 Stück, in dem die Menschen im Quartier reich bebildert über Vergangenes, Beispiel das große Osterfeuer, das in diesem Jahr am 31. März stattfinden wird, und Zukünftiges wie die Aktion „Sauberes Nächstebreck“ am 14. April, in ihrer nahen Umgebung unterrichtet wurden.
„Wir Nächstebrecker sind eine tolle Gemeinschaft“, berichtete Herman Josef Richter voller Stolz und stellte sich gern für zwei weitere Jahre für das Amt des Vorsitzenden zur Verfügung. Seine Wahl erfolgte einstimmig, ebenso wie die Nachfolge des verstorbenen Schriftführers Winfried Luce, die Finanzbeamtin Claudia Oberste-Ufer antreten wird. Dass Kassenwart Klaus Rollenbeck intakte Finanzen vorstellte, verstand sich fast am Rande. Dass es zwischen Einnahmen und Ausgaben ein Minus von etwa 600 Euro gab, wurde mit den diversen Spenden und dem sozialen Engagement des Bürgervereins begründet. Auf diesem Weg will man auch weiter gehen und auch seinen finanziellen Beitrag zur Sicherung des Schulweges zum Hottenstein leisten.