Der Weg des Wassers von der Talsperre zum Wasserhahn
Bei einer Führung durch das Wasserwerk zeigten die Stadtwerke, wie das Trinkwasser aufbereitet wird.
Herbringhausen. Flocken, Filtern, Spülen — mehrere Stufen durchläuft das Trinkwasser, bevor es daheim aus dem Hahn läuft. Markus Klemann, Leiter der Talsperrenwasseraufbereitung der Wuppertaler Stadtwerke, führte Mitglieder der CDU-Stadtratsfraktion und Angehörige durch das Herbringhauser Wasserwerk und erläuterte Stufe für Stufe. „In der Sommerpause haben wir jede Woche eine gemeinsame Führung — im Wasserwerk war ich noch nie, das ist schon etwas Besonderes“, sagte Besucherin Rosemarie Gundelbacher.
Während draußen sommerliche 25 Grad herrschten, ging es im Wasserwerk hinab auf gefühlte zehn Grad. „Die Wuppertaler Wasserversorgung hat drei Standbeine: Das Wasserwerk Herbringhausen, das Wasserwerk Dabringhausen sowie das Wasserwerk in Benrath. Das ist sehr wichtig, damit wir die Versorgung auch in Notfällen gewährleisten können“, erklärte Markus Klemann, Abteilungsleiter des Wasserwerkes Herbringhausen.
Im Wasserwerk Herbringhausen gelangt das Talsperrenwasser aus der Herbringhauser und Kerspe-Talsperre zuerst in die Mikrosiebanlage, in der grobe Schmutzstoffe über Edelstahlnetze mit einer Maschenweite von 35 Mikrometern herausgefiltert werden.
Ein Flockungsmittel wird eingesetzt, um die Trübstoffe zu binden. In der Filterstufe Eins können sie abgefangen und herausgefiltert werden. Danach wird das Rohwasser mit Ozon behandelt.
Durch ein riesiges Bullauge konnten die Besucher in den Reaktionsbehälter schauen. Drumherum verlaufen bunte Rohre. Klemann: „Die Farbwahl ist natürlich nicht zufällig, jede hat ihre Bedeutung. Zum Beispiel fließt durch braune Rohre Schmutz- und durch graue Rohre Spülwasser.“
Klemann folgt dem Weg des Wassers weiter: „Um die gewünschte Wasserhärte einzustellen, lassen wir in der letzten Filterstufe das Wasser über natürliches Kalksteinmaterial fließen und geben eine geringe Schutzdesinfektion mittels Chlordioxid dazu, bevor das Trinkwasser den Reinwasserbehälter verlässt.“ Bis zu 2 500 Kubikmeter Rohwasser pro Stunde kann man hier aufbereiten.
Der 25-jährige Max Lücke, Sohn des Barmer Bezirksbürgermeisters Hans-Hermann Lücke, war mit Abstand der jüngste Besucher der Führung: „Ich finde es interessant zu sehen, wie das Rohwasser aus der Talsperre in unsere Trinkgläser gelangt — wir haben, glaube ich, schon eine gute Qualität.“
Das kann Klemann bestätigen: „Wir arbeiten mit modernsten Technologien und optimieren den Aufbereitungsprozess permanent, um effektiv, günstig und versorgungssicher zu produzieren.“