Ein Stahlfisch für den Beyenburger Stausee
Morgen wird die Fischbauchklappe am Stauwehr in ihre finale Position für die nächsten Jahrzehnte gebracht. In wenigen Wochen läuft der gut 20 Tonnen schwere Riese im Testbetrieb.
Beyenburg. Sie ist gut 20 Tonnen schwer, stolze 16 Meter breit, bringt es auf eine Höhe von 4,5 Metern - und sie steht auf der Stausee-Baustelle für einen historischen Moment: Mit der Montage der so genannten Fischbauchklappe erhält die Anlage nun ihr neues und bewegliches Wehr. Hydraulisch angetrieben, ermöglicht der Koloss in Zukunft eine präzisere Regelung des Wasserstandes.
Noch müsse man abschließend an den Verbindungsbolzen arbeiten, um die Fischbauchklappe in ihre finale Position zu bringen, berichtet Claudia Klerx vom Wupperverband auf WZ-Nachfrage. Das werde man aller Voraussicht nach Donnerstag erledigen. "Danach wird die Anlage abgedichtet und justiert, um in vier bis sechs Wochen in den Probebetrieb gehen zu können." Das bewegliche Wehr kann später bis zu 140 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in die Wupper abgeben, was in etwa 700 Badewannen-Füllungen entspricht.
Der Stahlfisch für den Stausee hat eine weite Reise hinter sich - allerdings nicht im Rahmen des an der Wupper bekannten Wanderfischprogramms, sondern per Schwertransport: Gefertigt wurde die markante Fischbauchklappe bei einem Stahlbauunternehmen im brandenburgischen Beeskow und ist gut 600 Kilometer weit auf einem Lkw nach Beyenburg gereist, im Nachttransport.
Abgesehen davon, dass die Baustraße eigens für den Koloss verstärkt werden musste, waren auch Kran-Fundamente fällig, um das Gewicht der Fischbauchklappe bewältigen zu können. Innerhalb der Gesamtbaukosten am Stausee von gut vier Millionen Euro schlägt das bewegliche Wehr nach Angaben des Verbandes mit gut 250.000 Euro zu Buche. Sie ersetzt jetzt das alte Sektorwehr, das Ende vergangenen Jahres ausgebaut, zerlegt und abtransportiert wurde.
Auf WZ-Nachfrage zeigte sich die Bauleitung heute zuversichtlich, den Beyenburger Stausee Ende August wieder auf den gewohnten Wasserstand zu bringen. Klerx: "Wir liegen im Zeitplan."