Langerfeld Einkaufszentrum statt Ruine
Auf dem brach liegenden Grundstück an der Klippe könnte bald ein Neubau für Netto entstehen.
Langerfeld. Ein kleines Einkaufszentrum, Parkplätze und Wohnungen könnten an einer Stelle entstehen, die jetzt dadurch besticht, dass sie besonders unansehnlich ist. Die Rede ist von der „alten Tankstelle“ an der Ecke Klippe und Langerfelder Straße und das bis zur Arnsbergstraße reichende Gelände dahinter. Nachdem die WZ über die Beschwerde eines Nachbarn berichtet hatte, hat sich die Grundstücksgemeinschaft Baran/Mengütas gemeldet und ihre Pläne vorgestellt.
„Vorne zur Langerfelder Straße hin sollen zwei kleine Gewerbeeinheiten entstehen“, berichtet Immobilienverwalter Yunus Mengütas, dessen Vater die alte Tankstelle gehört. Da, wo jetzt noch Garagen sind, sollen bald ein Bäcker und ein Schönheitssalon entstehen. „Wir sind mit der Bäckerei Steinbrink im Gespräch.“ Seitdem aus dem Netto-Markt auf der anderen Seite der Langerfelder Straße der Bäcker herausgegangen sei, müssten die Anwohner weit für frische Brötchen fahren, weiß Mengütas.
Seiner Familie gehören vorne an der Straße Klippe diverse Immobilien und die Angehörigen wohnen selbst in der Nähe: „Deshalb haben wir ein großes Interesse daran, dass es dort schön wird“, sagt Yunus Mengütas, der große Hoffnung hegt, dass sich bald etwas tut. Denn seit sein Vater die alte Tankstelle vor etwa sieben Jahren im gleichen Zustand wie jetzt gekauft habe, kümmere er sich um die Vermarktung. Die sei nun auf einem guten Weg: „Wir müssen noch einen Hauptmieter finden, aber es gibt schon Interessenten.“
Als Mieter für die rund tausend Quadratmeter Verkaufsfläche, die oberhalb der alten Tankstelle entstehen soll, ist derzeit Netto im Gespräch. Penny habe abgesagt, sagt Mengütas. Netto würde für den Neubau an der Arnsbergstraße das Ladenlokal an der Langerfelder Straße verlassen und die wenigen Meter bergauf ziehen. „Das Gelände ist in Hanglage und das Einkaufsgeschäft käme von der Tankstelle aus betrachtet quasi in die erste Etage“, erklärt Yunus Mengütas.
Unter den Discounter plant seine Familie eine Tiefgarage zu bauen. Aber auch oberirdisch — zwischen Einkaufsmarkt und brach liegendem Fabrikgelände, das aber nicht zur Grundstücksgemeinschaft gehört — würden Parkplätze errichtet.
Neue Wohnungen sollen ebenfalls auf dem Areal entstehen. Mengütas erläutert, wie das aussehen könnte: „Auf die Gewerbeeinheiten kommen dann Wohneinheiten drauf.“ Wie hoch die Häuser werden sollen, kann er noch nicht sagen. Die hauseigene Architektin entwerfe gerade aber schon Pläne.
Daraus, dass es sich um ein „Millionenprojekt“ handelt, macht Yunus Mengütas keinen Hehl und auch nicht daraus, dass noch nichts „hundertprozentig“ sei. Deshalb sei an der Klippe auch noch nichts zu sehen.
„Wir fangen erst mit Abreißen an, wenn alles unter Dach und Fach ist“, antwortet er auf die Frage, wieso denn die alten Garagen nicht schon längst entfernt worden seien. „Die Garagen sind noch vermietet und es hat keinen Sinn, die jetzt schon abzureißen, wenn noch keine Verträge unterschrieben sind.“
Dass seine Firma die Baugenehmigung für ihr Mini-Einkaufszentrum von der Stadt erhält, hält Yunus Mengütas für sehr wahrscheinlich. Immerhin hatte sich Baudezernent Frank Meyer im Gespräch mit der WZ jüngst noch positiv über die Ansiedlung eines Geschäfts geäußert.
Netto wollte zu ihren Plänen an der Straße Klippe noch keine Stellundnahme abgeben.